Wien

Donau – Sanierter Marchfeldschutzdamm eröffnet

Die beliebte Donau gilt als Freizeitoase und Handelsraum. Am Freitag wurde der "Schlussstein" im Naturparadies enthüllt.

Die Enthüllung des Schlusssteins „Überstromstrecke Stopfenreuth“, mit Landesrat Stephan Pernkopf, Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, Klimaministerin Leonore Gewessler und Stadträtin Uli Sima
Die Enthüllung des Schlusssteins „Überstromstrecke Stopfenreuth“, mit Landesrat Stephan Pernkopf, Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, Klimaministerin Leonore Gewessler und Stadträtin Uli Sima
viadonau / Johannes Zinner

Nach langjährigen Anstrengungen rund um den Donauhochwasserschutz wurde am Freitag ein großes Ziel erreicht: Die Generalsanierung des Marchfeldschutzdamms ist offiziell beendet. Die Projekt-Kosten von 110 Millionen Euro teilen sich der Bund, Niederösterreich und Wien. Mit der Fertigstellung der Arbeiten im Sommer 2021 durch die Stadt Wien wurde das große Sanierungsvorhaben für den Hochwasserschutz Donau östlich von Wien in den vergangenen zwei Jahren komplettiert. In Stopfenreuth in der Gemeinde Engelhartstetten (Bezirk Gänserndorf) ist seitens der Politik am Freitag als finaler Akt der Schlussstein enthüllt worden.

Runderneuert

Am Montag trafen in Stopfenreuth Klimaschutzministerin Leonore Gewessler, Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, Landeshauptfrau-Stv. Stephan Pernkopf und die für die Gewässer in Wien zuständige Stadträtin Ulli Sima zusammen, um die Schlusssteinlegung sowie die feierliche Übergabe der runderneuerten Sicherheits-Infrastruktur zu präsentieren.

Klimaschutz und Naturschutz

Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) sah in der Sanierung einen wichtigen Schritt "für mehr Schutz und Sicherheit in der Region". "Hochwasser, Extremwetter und Hitze werden uns als Auswirkung der Klimakrise immer häufiger ins Haus stehen. Dafür braucht es einerseits Klimaschutz als Vorsorge und andererseits Schutzbauten wie den Marchfeldschutzdamm, an dessen Sanierung sich der Bund mit 70 Prozent der Kosten beteiligt hat", sagte Gewessler laut NÖ Landespressedienst.

Hochwasserschutz, Freizeitziel und Naturschutz in einem: Sinnvolle Investitionen

Begleitend zur Sanierung wurden insgesamt 67 Kilometer im Rahmen des Hochwasserschutzes neben Radwegumleitungen auch ökologische Maßnahmen zum Schutz donautypischer Pflanzen und Tiere umgesetzt, während den Bauaktivitäten zum Beispiel Reptilien- und Amphibienzäune für die frühjährlichen Laichwanderungen errichtet, Brutzeiten des Seeadlers berücksichtigt und Gelege der europäischen Sumpfschildkröte besonders geschützt.

Marchfeldschutzdamm aus der Luft.
Marchfeldschutzdamm aus der Luft.
viadonau/Zinner

Hochwasserkatastrophe von 2013 brachte den Stein in's Rollen

Klimaschutzministerin Leonore Gewessler erinnert sich: „Die tragische Hochwasserkatastrophe vom Juni 2013 hat den Anstoß für die Sanierung und den Ausbau des Marchfeldschutzdammes gegeben. Jüngste Unwetter machen weiter deutlich: Die Klimakrise, ihre Auswirkungen und Folgen sind bereits voll und ganz bei uns in Österreich angekommen. Wir müssen vorsorgen – mit mutigen Entscheidungen für mehr Klimaschutz, für eine saubere und gute Umwelt und zum Schutz der Menschen. Extremwetterereignisse werden immer häufiger erwartet. Es braucht regionale Maßnahmen zur Klimawandelanpassung – für unseren Schutz und den unserer Lebensgrundlagen. Der Hochwasserschutz ist dabei zentral: Für die Region und die Funktionsfähigkeit der Wasserstraße Donau. Deshalb investiert der Bund auch zukünftig gemeinsam mit den Ländern und Gemeinden in weitere Projekte zum Schutz der Bevölkerung. Damit stellen wir für den Hochwasserschutz entlang der Donau weitere 222 Millionen Euro bis 2030 bereit, wovon der Bund die Hälfte trägt. Es freut mich sehr, dass hier am Marchfeldschutzdamm der Hochwasserschutz nun wiederhergestellt ist und großer Bedacht auf Naturschutz und die Artenvielfalt des Dammes genommen wurde. Denn Schutzdämme sind zwar eigens geschaffene Strukturen, können aber auch vielfältige Naturlebensräume sein – das ist hier gelungen.“

50 Jahre Donauhochwasserschutz: Erfolgsgeschichte der Stadt Wien

„Angefangen mit dem Bau der Donauinsel vor 50 Jahren ist der Donauhochwasserschutz in Wien eine Erfolgsgeschichte und hat sich insbesondere im Zuge der extremen Hochwässer 2002 und 2013, die Wien praktisch unbeschadet überstanden hat, als visionäre Initiative herausgestellt. Mit der Fertigstellung des Marchfeldschutzdamms hat die Stadt nun die erforderlichen Schutzmaßnahmen in und um Wien erfüllt. Die Donau ist jetzt Freizeitoase, Handelsraum und Naturparadies in einem, aber keine Gefahr mehr bei Hochwässern“, so Stadträtin Ulli Sima abschließend.

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