Welt

Donald Trump nutzt Polizei-Foto nun für US-Wahlkampf

Das Verhaftungs-Foto von Donald Trump sorgt im Netz für Aufregung. Der Ex-US-Präsident nutzt dieses nun für den Präsidentschafts-Wahlkampf.

David Huemer
Donald Trump nutzt sein Verhaftungs-Foto für den US-Wahlkampf.
Donald Trump nutzt sein Verhaftungs-Foto für den US-Wahlkampf.
IMAGO/ZUMA Wire

Peinlich? Nein, das ist es Donald Trump wohl eher nicht, dass bei seiner erkennungsdienstlichen Behandlung in einem Gefängnis ein Polizeifoto von ihm gemacht wurde - das erste von einem ehemaligen US-Präsidenten überhaupt. Trump muss sich im Bundesstaat Georgia wegen des Vorwurfs der Wahlbeeinflussung verantworten. Da er sich aber im kommenden Jahr wieder zu Wahl stellen will, weiß er auch diesen Umstand zu seinen Gunsten auszuschlachten.

Nur wenige Stunden später wirft er T-Shirts, Becher und Aufkleber mit dem "Mugshot" auf den Markt – garniert mit dem Spruch: „Never surrender – niemals aufgeben." Trumps Unverfrorenheit nötigt dem New Yorker Marketing-Guru Daniel Binns Respekt ab.

"Für eine Marke versucht man häufig, eine Ikonographie, eine symbolhaftes Stück zu finden, das für die Geschichte steht, die man erzählen will. Und wenn Trump diese Geschichte in seinem nächsten Wahlkampf erzählen will, diese Geschichte von Wut und Widerstand, dann ist das das perfekte Bild dazu", so Daniel Binns, Chef der Marketing-Beratung Interbrand.

Laut Binns hatte Trump in gewissem Sinne auch gar keine andere Wahl, als seinen Ärger mit der Justiz für sich so umzumünzen. "Diese Geschichte wird niemals von selbst verschwinden. Die Welt schaut zu, deshalb ist das einzige, worauf man hoffen kann, es in eine Geschichte zu formen, die man mit seiner eigenen Marke darstellen kann. Das hat er getan und so wie es aussieht, mit ziemlichem Erfolg."

"Genie, wenn es zu solchen Sachen kommt"

Der Millionenerbe Trump vermarktete seinen Namen schon lange bevor er in die Politik ging. Auf Wolkenkratzern, Hotels, Golfplätzen oder Eislaufbahnen prangt sein Name in großen, meist goldenen Lettern. Damit habe er das Bild des erfolgreichen Immobilienmoguls und Reality-TV-Stars bedient, sagt Binns. "Er ist ein Genie, wenn es zu solchen Sachen kommt. Ich bin mir sicher, dass er diesen Moment vorbereitet hat. Es ist ja nicht so, als ob er davon überrascht worden wäre, dass er fotografiert wird. Sein Team wusste sicherlich, dass das passieren wird und sie haben offensichtlich alles dafür geplant."

Trumps Gegner sehen das naturgemäß anders: Sein Nachfolger und Rivale bei der Präsidentenwahl 2024 reagiert mit Spott. Er habe das Bild gesehen, sagt US-Präsident Joe Biden auf Nachfrage und fügt lächelnd hinzu: "hübscher Kerl."

1/43
Gehe zur Galerie
    <strong>07.09.2024: 13.577 Euro Kaffee-Rechnung in Gewessler-Ministerium.</strong> SPÖ-Klubchef Kucher erfragte die Höhe der Bewirtungskosten in den Ministerien. Einige Posten stechen besonders heraus. <strong><a data-li-document-ref="120057430" href="https://www.heute.at/s/13577-euro-kaffee-rechnung-in-gewessler-ministerium-120057430">Weiterlesen &gt;&gt;</a></strong>
    07.09.2024: 13.577 Euro Kaffee-Rechnung in Gewessler-Ministerium. SPÖ-Klubchef Kucher erfragte die Höhe der Bewirtungskosten in den Ministerien. Einige Posten stechen besonders heraus. Weiterlesen >>
    Montage: Helmut Graf, Sabine Hertel