Niederösterreich
Kunstprojekt soll Betonwüste Domplatz jetzt upgraden
Die eher triste, graue Optik des Domplatzes in St. Pölten sorgte bereits für viele Diskussionen. Mit Kunst und Kultur soll es nun aber bunt werden.
Nach dem großen Eröffnungskonzert mit "Josh." sowie Pizzera & Jaus von 8. bis 10. September, wird die St. Pöltener "Beton-Wüste", wie der neue Domplatz immer wieder spöttisch genannt wird, jetzt gleich auf längere Zeit bunt. Am 30. September um 19.30 Uhr wird dort das Kunstwerk “Ein Bad für Florian” von Künstler Christian Philipp Müller eröffnet. Dahinter steht das sogenannte “Festival für Gegenwartskultur”, besser bekannt als “Tangente St. Pölten”.
Neues Image
Das Kunstprojekt soll das staubige Image des City-Platzes, einst beliebter Ort für parkende Autofahrer, aufpolieren. Bereits vor der Eröffnung war die Optik des nach jahrelangen archäologischen Grabungen neu gestalteten Domplatzes zuhauf kritisiert worden. Insbesondere die fehlende Begrünung war immer wieder Thema – "Heute" berichtete. "Diese Betonwüste tu‘ ich mir nicht an", war nur einer von vielen Kommentaren der St. Pöltner.
Neues künstlerisches Konzept
Die Lösung der Landeshauptstadt? Ein umfassendes Konzept für künstlerische Tätigkeiten. Die Stadt selbst spricht dabei von Aufbruchsstimmung, es seien "Maßnahmen beschlossen und Entwicklungen auf den Weg gebracht" worden, "die bis ins Jahr 2030 hineinreichen", heißt es seitens des Magistrats.
Für das Jahr 2023 setzt das Projekt Vergangenheit und Gegenwart des Domplatzes mit seiner römischen Geschichte in drei Teilen – einer Skulptur, einem Festzug und einem Kunstplakat – zusammen.
"Ein Bad für Florian"
Ausgangspunkt der Installation ist das Badehaus im Palast des Statthalters der römischen Stadt Aelium Cetium (also St. Pölten), das im 3. Jahrhundert nach Christus am jetzigen Domplatz erbaut war. An dessen Stelle steht nun eine Skulptur mit 14,5 Metern Durchmesser, in die eine Bühne eingearbeitet wurde. Am 30. September, am Tag des Festzugs, soll eine hölzerne Florian-Figur in die Skulptur eingesetzt werden – in Begleitung von Musikkapellen, Feuerwehr und Fackelträgern.
Zum Künstler
Der Künstler Christian Philipp Müller selbst, findet seinen Ursprung aber nicht in St. Pölten, sondern in der Schweiz. Er ist bekannt für seine kritische Auseinandersetzung mit sozialen und historischen Themen. In Niederösterreich und Wien kennt man ihn für seine Projekte wie "Living Sculpture" und "Die Neue Welt" im Park von Stift Melk (2006, Kunst im öffentlichen Raum Niederösterreich).
Nun hinterlässt er Ende September bis Ende April 2024 seine künstlerische Handschrift auch am Domplatz in St. Pölten.