Niederösterreich

Digitalisierung! KI als Assistent für den Zweitbefund

Weiterer Fortschritt im medizinischen Bereich im Klinikums Scheibbs: Die Künstliche Intelligenz kommt bei Darmspiegelungen zum Einsatz.

Tanja Horaczek
Prim. Dr. Karl Moyses, Leiter Innere Medizin mit Palliative Care, Landesrat Ludwig Schleritzko und DGKP Melanie Fallmann
Prim. Dr. Karl Moyses, Leiter Innere Medizin mit Palliative Care, Landesrat Ludwig Schleritzko und DGKP Melanie Fallmann
NÖ LGA/Philipp Monihart

Ein weiterer Fortschritt in der Digitalisierung hält Einzug im medizinischen Bereich des Landesklinikums Scheibbs. Die Künstliche Intelligenz kommt bei Darmspiegelungen zum Einsatz und macht auf minimalste Veränderungen aufmerksam.

Qualität der Untersuchungsergebnisse deutlich verbessert

„Mit der Anwendung der Künstlichen Intelligenz im Bereich der Endoskopie kann die Qualität der diagnostischen Untersuchungsergebnisse bzw. deren Genauigkeit deutlich verbessert und somit auch in Zukunft eine hochwertige Versorgung unserer Patientinnen und Patienten garantieren werden“, unterstreicht der für Kliniken zuständige Landesrat Ludwig Schleritzko.

Veränderungen im Darm zu erkennen und Adenome oder Polypen zu entfernen ist ohne Zweifel ein Meilenstein in der Geschichte, um eine bösartige Darmkrebserkrankung zu verhindern. Seit vielen Jahren genießt die Endoskopie des Landesklinikum Scheibbs einen hervorragenden Ruf in der Gastroenterologie, für die hohe Entdeckungsrate (Detektion) von Polypen und Abklärung unbestimmter Beschwerden im Magen-Darm-Trakt.

KI macht Arzt aufmerksam

Zur weiteren Qualitätsverbesserung wird nun standardmäßig bei Darmspiegelungen (Koloskopien) die künstliche Intelligenz (KI) angewendet. Die KI erkennt minimalste und kleinste Veränderungen an der Darmschleimhaut und macht durch eine farbige Markierung am Bildschirm den untersuchenden Internist darauf aufmerksam. Der Arzt kann sich die betroffene Stelle genauer ansehen und bei Bedarf darauf reagieren. Die Entscheidung, ob eine Intervention notwendig ist und die Letztverantwortung bleibt natürlich bei dem endoskopierenden Mediziner.

„Die KI erweitert unsere Möglichkeiten, kolorektale Karzinome frühzeitig zu erkennen. Es gibt zahlreiche Studien, die eine Erhöhung der Detektionsrate durch die Unterstützung der KI belegen“, berichtet Prim. Dr. Karl Moyses.

Die neue Technologie ist ein Assistenzsystem und quasi ein virtueller Zweituntersucher. Die KI basiert auf Deep-Learning-Algorithmen und findet nachweislich mehr kleinere Polypen, als mit freiem Auge erkennbar wären. Bei der notwendigen Vorbereitung (Darmentleerung), den Abläufen oder der Untersuchung selbst gibt es keine Änderungen.