Wien
Diese Wiener zaubern aus harten Kernen weichen Käse
Bei der Wiener "Veganmania" kamen Fans des fleischlosen Genusses auf ihre Kosten. Für Aufsehen sorgte etwa ein Käse aus alten Marillenkernen.
Nach Würstel und Co. konnte man in den vergangenen Tagen im Museumsquartier lange suchen. Von 3. bis 6. Juni ging dort die "Veganmania", das beliebte vegane Streetfood-Festival über die Bühne. Kulinarik-Liebhaber konnten sich Ideen für fleischlosen Genuss holen und gleichzeitig an Fashion- und Kosmetikständen stöbern.
Dass veganes Essen weit entfernt von "nur Gemüse" ist, ist schon lange kein Geheimnis mehr. Eine breite Auswahl von Fastfood bis zur gesunden Rohkost zeigte die Vielfalt der veganen Küche auf. Eine besondere Idee etwa hatten der Wiener Flavio Ceccarelli und sein Team: Sie verarbeiten alte Marillenkerne zu Käse.
Veganer "Camembert" aus vermeintlichem Abfall
"Es begann vor über einem Jahr als Spaß", lacht der Unternehmer. "Wir waren mit dem veganen Käseangebot einfach nicht zufrieden". Der Student der Lebensmitteltechnologie fackelte nicht lange und entschloss, die Produktion selbst in die Hand zu nehmen. "Wir wollten nachhaltig produzieren und da lagen Obstkerne auf der Hand. Denn diese landen meist im Müll, obwohl sie einen hohen Nährwert haben", erzählt er. Mit dem Unternehmen "SENNsenn", einem jungen Team aus Käsenarren, kredenzt er nun rein pflanzliche Käseersatzprodukte, die in Geschmack und Konsistenz herkömmlichem Käse so nah wie möglich kommen sollen. "Er schmeckt wie Camembert mit einer nussigen Note", so der Co-Gründer.
Zu haben ist der besondere Käse im veganen Feinkostladen "Pepper & Ginny" (Ballgasse 5, City). 9 Euro sind pro 100 Gramm zu bezahlen. Kunden können derzeit zwischen zwei Sorten wählen – einem jüngeren und einem länger gereiften Stück. In Zukunft plant der Wiener eine Bergkäse-Sorte. "Für Spätzle", lacht er. Mehr Infos unter www.sennsenn.at