Oberösterreich

Dieser Sport-Star trägt jetzt eine Polizei-Uniform

Er hat das Leiberl gegen die Uniform getauscht und den Volleyball gegen die Dienstwaffe: Profi-Sportler Clemens Doppler ist jetzt Polizist.

Tobias Prietzel
Clemens Doppler, wie man ihn kennt: auf dem Beachvolleyball-Platz; jetzt geht er auf Streife.
Clemens Doppler, wie man ihn kennt: auf dem Beachvolleyball-Platz; jetzt geht er auf Streife.
GEPA-pictures.com, privat

Dreimal Olympische Spiele und mehrere WM-Teilnahmen: Doppler hechtete jahrzehntelang weltweit über den Sand. Er gewann neunmal die österreichische Meisterschaft, wurde zweimal Europameister. 2017 krönte der heute 42-Jährige seine Karriere schließlich: Er und sein Partner Alex Horst durften sich Vizeweltmeister nennen.

Jetzt hat es den gebürtigen Oberösterreicher, der mit Partnerin und Tochter in Wien lebt, in den 19. Bezirk verschlagen. In Döbling macht Clemens Doppler mit zwei Kollegen Meter: Er lässt sich zum Polizisten ausbilden und begleitet die beiden Beamten.

Der Schwerpunkt seiner Streifentätigkeit als "Beiwagerl", so die augenzwinkernde Selbstbeschreibung: Suchtgift im Straßenverkehr, kuriose Erlebnisse inklusive.

Erst vor kurzem haben sie einem Lenker sein Marihuana abgenommen, berichtet Doppler im Gespräch mit "Heute". Der Mann war minderbegeistert, zeigte aber Humor: "'Bitte ned', hat er zu mir gesagt", erzählt der Spitzensportler. "'Heuer hast du mir noch ein Autogramm gegeben, und jetzt nimmst du mir mein Gras weg.'"

"'Heuer hast du mir noch ein Autogramm gegeben, und jetzt nimmst du mir mein Gras weg.'" Clemens Doppler erlebt allerhand bei seiner Ausbildung
Auf Streife in Wien-Döbling: Clemens Doppler und Kollegen.
Auf Streife in Wien-Döbling: Clemens Doppler und Kollegen.
privat

Inspektor "greift noch mal an"

Seit seiner Praxis bei den Gesetzeshütern habe er "großen Respekt vor dem Beruf", so der gebürtige Steyrer. Langweilig wird es nie: "Jeder Tag ist anders, und man hat zum Teil mit schweren Schicksalen zu tun."

Im Sommer darf sich Clemens Doppler dann Inspektor nennen. Was für kommendes Jahr ebenfalls geplant ist: "Ich werd' noch mal angreifen", verrät er seine sportlichen Pläne. Im Fokus: Beach-Plätze in Österreich und zusätzlich ausgewählte internationale Turniere.

Nachwuchs gesucht

Die Polizei sucht händeringend Nachwuchs. In Wien hat man dazu zuletzt eine Kampagne gestartet. Polizei-Präsident Gerhard Pürstl zum Nachwuchsproblem: "Wir verzeichnen eine wachsende Zahl an Pensionierungen und gleichzeitig einen Knick in den Aufnahmen."

Mit "Ich kann's werden" wird der Job umfassend beworben. Weitere Infos: polizeikarriere.gv.at

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