Gesundheit
Dieser Ausschlag ist mysteriöses neues Corona-Symptom
Ein mysteriöser Hautausschlag nach einer Corona-Infektion macht manchen Patienten zu schaffen. Wir haben mit einer Betroffenen gesprochen.
Carina S. ist eine von vielen, die eine Corona-Erkrankung überstanden haben. Zumindest fast. Denn ein seltsamer Hautausschlag macht ihr das Leben seitdem schwer. Die Infektion überstand sie ohne Krankenhausaufenthalt. "Ich konnte nur im Sitzen schlafen, weil ich sonst das Gefühl hatte, als würde mir jemand die Brust zuschnüren", erzählt die 37-jährige Mutter zweier Kleinkinder.
Erstes Auftreten fünf Wochen nach Diagnose
Neben dem kompletten Verlust des Geruchs- und Geschmacksinns bemerkte sie fünf Wochen nach ihrer Corona-Diagnose im Februar 2021 einen Akne-ähnlichen Ausschlag an den Ohren, der sich dann in Folge am Hals entlang bis zum Dekolleté erstreckte. "Sogar auf der Kopfhaut machten sich die brennenden und juckenden Pusteln breit". Auf den Unterarmen tauchten rote Flecken mit rund fünf Zentimeter Durchmesser auf. Dazu Fieber und Schüttelfrost wie bei ihrer Corona-Erkrankung.
Vom Hausarzt zum Hautarzt
Die junge Frau dachte zunächst an Herpes und suchte ihren Hausarzt auf, der sie sofort mit dem "Corona-Ausschlag" diagnostizierte. Er verschrieb ihr ein leichtes Cortisonpräparat und überwies sie sicherheitshalber an eine Dermatologin. Die Hautärztin wiederum kam von der Diagnose des typischen "Corona-Ausschlags" ab. Begründung: Dieser würde während der Erkrankung auftreten und nicht danach. Die Fachärztin meinte, es wäre eine Stressreaktion der Haut auf ihre Infektion. Weil sie nichts schmecken und riechen könne, würde die Haut jetzt reagieren. Sie verschieb der Patientin Cortison zum Einnehmen und als Creme.
"Nach acht Wochen ist der Ausschlag zwar verblasst, aber ich bemerke, dass er wieder stärker wird", stellt Carina S. enttäuscht fest. Bei ihrem nächsten Termin wird die Hautärztin eine Biopsie aus dem betroffenen Hautgewebe nehmen. Es bleibt spannend, was die Untersuchung ergibt.
Hautveränderungen weltweit verbreitet
Nach Berichten aus den schwerbetroffenen Ländern wie China, Italien oder Spanien wiesen bis zu 20 Prozent der wegen COVID-19 stationär behandelten Patienten Hauterscheinungen auf. Das seien vor allem ein Ausschlag mit Rötungen und Knötchen, eine generalisierte Nesselsucht und Bläschen wie bei Windpocken gewesen, berichtet Prof. Peter Elsner, Direktor der Klinik für Hauterkrankungen am Universitätsklinikum Jena im deutschen Ärzteblatt.
Grundsätzlich können Virusinfektionen neben grippalen Beschwerden auch juckende Hautausschläge auslösen, erklärt Prof. Dr. Alexander Kreuter, Chefarzt der Dermatologie, Venerologie und Allergologie der Helios St. Elisabeth Klinik Oberhausen. Im Zusammenhang mit COVID-19 beobachte man nun in verschiedenen Ländern zunehmend dermatologische Auffälligkeiten. Ärzte aus Spanien, Frankreich, den USA, Italien und Thailand berichten von dunkelroten bis bläuliche geschwollene Veränderungen, Frostbeulen-ähnlichen Erscheinungen, Schuppungen, Verschluss kleiner Blutgefäße oder um rote Flecken, Quaddeln und windpockenähnliche Bläschen - wie bei Carina S.