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Diese Tonaufnahme könnte Trump in Bedrängnis bringen

Donald Trump bekennt sich in der Affäre um die in seinem Anwesen gefundenen Geheimdokumente unschuldig. Eine Tonaufnahme könnte ihn nun aber belasten.

Donald Trump, der 45. Präsident der USA, sagte Mitte Juni vor einem Gericht in Florida aus.
Donald Trump, der 45. Präsident der USA, sagte Mitte Juni vor einem Gericht in Florida aus.
IMAGO/Cover-Images

Die Veröffentlichung einer Tonaufnahme könnte den angeklagten Ex-US-Präsidenten Donald Trump in der Affäre um geheime Regierungsunterlagen weiter in Erklärungsnot bringen. "Als Präsident hätte ich sie freigeben können, jetzt kann ich es nicht", sagte Trump in der am Montagabend (Ortszeit) vom US-Sender CNN publik gemachten Aufnahme aus dem Jahr 2021 über Papiere, die er offenbar Gesprächspartnern zeigt. Konkret scheint es um ein geheimes Pentagon-Dokument zu einem Angriff auf den Iran zu gehen, das Trump herumzeigt.

Die Existenz der Aufnahme war schon bekannt – ihre Abschrift ist zentraler Bestandteil der Anklageschrift. Auch hatten Medien bereits über die Tonaufnahme berichtet, die bislang aber noch nicht veröffentlicht worden war. Trump hatte immer wieder behauptet, Verschlusssachen seien nach der Mitnahme in sein Privatanwesen Mar-a-Lago im US-Bundesstaat Florida nicht mehr als geheim eingestuft gewesen. Die Aufnahme könnte Trumps Argumentation untergraben.

Die Bundespolizei FBI hatte im August Trumps Anwesen Mar-a-Lago durchsucht und dort zahlreiche Verschlusssachen aus seiner Amtszeit beschlagnahmt, einige mit höchster Geheimhaltungsstufe. Dadurch, dass Trump vertrauliche Regierungsdokumente nach seiner Amtszeit in privaten Räumen aufbewahrte, könnte er sich strafbar gemacht haben.

Er wurde Mitte Juni in der Affäre angeklagt und musste persönlich vor einem Bundesgericht in Miami erscheinen. Trump bekannte sich "nicht schuldig". Es war das erste Mal, dass ein früherer US-Präsident vor einem Bundesgericht erscheinen musste, um sich einer Anklage zu stellen.

Im Festsaal, im Badezimmer und der Dusche von Mar-a-Lago
Donald Trump ist wegen der Affäre um in seinem Privatanwesen Mar-a-Lago in Florida gehortete Geheimdokumente angeklagt. Dem republikanischen Ex-Präsidenten und Bewerber für die Präsidentschaftswahl 2024 wird unter anderem das illegale Aufbewahren von Geheimakten sowie eine Verschwörung zur Justizbehinderung zur Last gelegt. Trump hatte die Dokumente zum Ende seiner Amtszeit im Januar 2021 aus dem Weissen Haus nach Mar-a-Lago mitgenommen.
Insgesamt bewahrte Trump in dem Golfclub laut Anklage mehr als 330 Geheimdokumente aus seiner Zeit als Präsident auf. Es geht um Geheimdokumente unter anderem zu US-Atomwaffen, zu Militärplänen der USA, zu militärischen Fähigkeiten und Aktivitäten anderer Länder sowie zur Atomfähigkeit eines anderen Landes.
In der 49-seitigen Anklageschrift sind Fotos von eigentlich für das Nationalarchiv bestimmten Kisten enthalten, die in Mar-a-Lago aufbewahrt wurden: unter anderem in einem Festsaal, in einem Badezimmer und einer Dusche.
Neben dem illegalen Aufbewahren von Geheimdokumenten in 31 Fällen wird Trump unter anderem eine Verschwörung zur Justizbehinderung zur Last gelegt. Sollte Trump schuldig gesprochen werden, könnte ihm eine lange Gefängnisstrafe drohen.
Es ist die erste Anklage durch die Bundesjustiz gegen einen früheren Präsidenten in der US-Geschichte.

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