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Diese Skigebiete sind noch leistbar
Skifahren wird immer unerschwinglicher. Wie eine brandneue Erhebung beweist, werden die Skipässe immer teurer. Die durchschnittliche Teuerung zum Vorjahr beträgt 3,9 Prozent, im Vergleich zum Jahr 2003 sogar um 30 Prozent. Tschechien und die Slowakei stellen günstige Alternativen dar.
Skifahren wird immer unerschwinglicher. Wie eine brandneue Erhebung ergab, werden die Skipässe immer teurer. Die durchschnittliche Teuerung zum Vorjahr beträgt 3,9 Prozent, im Vergleich zum Jahr 2003 sogar um 30 Prozent. Tschechien und die Slowakei stellen günstige Alternativen dar.
Rechtzeitig zum Saisonstart präsentierten das Europäische Verbraucherzentrum (EVZ) und der Verein für Konsumenteninformation (VKI) heute die Skigebiete-Preiserhebung. Zusätzlich wurden die Preise von rund 400 Wintersportgebieten in 22 europäischen Ländern für die Saison 2012/2013 erfasst. Ingesamt befinden sich 80 der 400 Skigebiete in Österreich.
Hierzulande gab es im Vergleich zum Vorjahr einen starken Preisschub. Die durchschnittliche Teuerung der 6-Tage-Karte für Erwachsene lag bei 3,9 Prozent und damit über der Inflation. "Innerhalb von zehn Jahren sind die Preise für Liftkarten um fast ein Drittel gestiegen, die Inflation in diesem Zeitraum betrug aber nur 22 Prozent", erklärte VKI-Geschäftsführer Josef Kubitschek.
"Skifahren wird damit für viele zum Luxus. Das gilt nicht nur für die von uns festgestellte Preissteigerung, sondern auch für die mangelnde Flexibilität hinsichtlich der Preisgestaltung bei Skiverbünden. Hier sind oft automatisch mehrere hundert Pistenkilometer zu einem entsprechend höheren Preis inkludiert, ob man das will oder nicht", kritisiert Kubitschek.
Preissenkung nur bei der Turracher Höhe
Nur in einigen wenigen Gebieten sind die Skipasspreise im Vergleich zum Vorjahr unverändert geblieben (z.B. Emberger Alm, Kärnten). Etwas günstiger wurde bei den 6-Tage-Tarifen für Erwachsene - unter Berücksichtigung der Gästekartenermäßigung - lediglich die Turracher Höhe (Kärnten/Steiermark) mit 192 statt 194 Euro.
Bei Skigebieten mit 51 bis 100 Pistenkilometer belegt ein österreichisches Skigebiet Platz 5 der günstigsten Skigebiete im europaweiten Vergleich: Reschenpass/Nauders (36 Euro/Tageskarte Erwachsener). In dieser Kategorie nehmen zwei Schweizer Skigebiete die vordersten Ränge der teuersten Skigebiete ein: Flumserberg (50 Euro) und Motta Naluns/Scuol (45,80 Euro). Auf Platz drei landet das Salzburger Skigebiet Schmittenhöhe mit 44,50 Euro pro Tageskarte.
Innerhalb Österreichs ist der 6-Tage-Skipass für eine vierköpfige Familie (zwei Erwachsene, ein Jugendlicher und ein Kind; mit allen Ermäßigungen) mit 274 Euro in Wenigzell Schneeland (Steiermark) am günstigsten. Für ein knappes Budget eignen sich auch Zahmer Kaiser-Walchsee (Tirol) mit 292 Euro, Postalm Arena (Salzburg) mit 331 Euro sowie Forsteralm (OÖ) mit 340 Euro.
Nur Gebiete mit wenig Pistenkilometern günstig
Wer mit weniger Pistenkilometern zufrieden ist, kann die Urlaubskasse schonen: In den zehn preiswertesten Gebieten der Preiserhebung kostet das Familienpaket 6-Tage-Karten zwischen 274 Euro (Wenigzell, Steiermark) und 408 Euro (Petzen, Kärnten). All diese Gebiete sind klein (7 bis 23 Pistenkilometer), die meisten davon zudem relativ niedrig gelegen. Nur auf der Muttereralm und dem Rangger Köpfl/Oberperfuss (beide Tirol) bzw. auf der Weinebene (Kärnten/Steiermark) reichen die Pisten bis 1.800 Meter Seehöhe oder darüber.
Im Ranking der teuersten Skigebiete finden sich wie in den Vorjahren SkiArlberg (Vorarlberg) und Sölden (Tirol) an oberster Stelle. Diese können allerdings mit entsprechender Größe und Ausstattung aufwarten. Die 6-Tage-Karten im Familienpaket kosten 791 Euro (SkiArlberg) bzw. 773 Euro (Sölden). SkiArlberg bietet 283, Sölden 150 Pistenkilometer inklusive drei per Seilbahnen erschlossene Dreitausender.
Die günstigsten Skigebiete in Österreich:
Skigebiet
Familienpreis*
Pistenkilometer
Wenigzell Schneeland (Stmk)
274 Euro
2 km
Zahmer Kaiser - Walchsee (Tirol)
292 Euro
20 km
Postalm Arena (Sbg)
331 Euro
20 km
Forsteralm (OÖ)
340 Euro
18 km
Weinebene (Ktn)
341,50 Euro
22 km
Schneeberg/Salamander (NÖ)
344 Euro
7 km
Hochficht (OÖ)
380 Euro
20 km
Muttereralm (Tirol)
381 Euro
19 km
Rangger Köpfl/Oberperfuss (Tirol)
407 Euro
17 km
Petzen (Ktn)
408 Euro
23 km
* 6-Tages-Preis für 2 Erwachsene, Kind und Jugendlichen
Tschechien und Slowakei brauchbare Alternativen
Im europaweiten Vergleich sind je nach Pistenkilometeranzahl Destinationen in der Schweiz, Österreich und auch Italien verstärkt unter den teuersten Skigebieten zu finden", erläutert Mag. Georg Mentschl, Leiter des Europäischen Verbraucherzentrums in Österreich. "Preisgünstige Optionen bieten für Skifahrer aus dem Osten Österreichs alternativ auch Skigebiete in Tschechien und der Slowakei."
Die europaweite Erhebung wurde in Zusammenarbeit mit den Europäischen Verbraucherzentren in den jeweiligen Ländern durchgeführt. Für Skifahrer aus dem Osten Österreichs, für die elf bis 25 Pistenkilometer ausreichend sind, stellen Skigebiete aus der Slowakei und Tschechien eine mögliche, preisgünstige Option dar. Vier der fünf billigsten Skigebiete sind dort zu finden (Tageskarte für Erwachsene: 20 bis 23,40 Euro).