Tierisches Schauspiel
Diese Riesenvögel fliegen aktuell über Österreich
Der Zug der Kraniche ist ein jährliches Naturschauspiel, wenn die großen Vögel auf ihrem Weg in den Süden auch Österreich überfliegen.
Mit einer Flugspannweite von mehr als zwei Metern zeichnen folgende Vögel auf ihrem jährlichen Weg in den Süden über Österreich ein besonderes Bild am Himmel: Die Kraniche sind wieder aus Skandinavien und Osteuropa nach Frankreich, Spanien und Nordafrika unterwegs.
Die Beobachtung von Kranichen kann nun bei der Tierschutzorganisation Birdlife Österreich über die Meldeplattform "Kranich-Melden" eingetragen werden und auch Fotos sind hochladbar. Dieses Citizen Science-Projekt soll mehr Informationen zu dem auffälligen Flugverhalten der faszinierenden Vögel liefern.
„Seit gut 15 Jahren verzeichnen wir eine starke Zunahme ziehender Kraniche über Österreich“
Damit aber keine Verwechslungen mit Wildgänsen oder Kormorane aufkommen, hat Birdlife unverkennbare Eigenheiten der Kraniche aufgelistet, die wir natürlich gerne weiter geben.
So bestimmst du zweifelsfrei einen Kranich
Kraniche und Wildgänse haben ein ähnliches Zugverhalten und nutzen oftmals dieselben Rastgebiete. Im Flug können auch Kormorane sehr ähnlich aussehen. Alle drei fliegen häufig in großen Trupps und das in sogenannten Keil- oder V-Formationen, schräg versetzt ein Vogel hinter dem anderen. Sie sparen damit bei ihren weiten Flügen Energie, indem sie den durch den "Vordervogel" entstehenden Windschatten nutzen. Da auch ihre Flugbilder recht ähnlich sind, sind sie für Laien manchmal schwer auseinanderzuhalten. Doch es gibt deutliche Hinweise, die eine Unterscheidung ermöglichen:
Die Silhouette: Kraniche sind mit einer Spannweite von 180 bis 222 Zentimetern deutlich größer als Wildgänse und Kormorane (Wildgansarten bis zu 175 Zentimeter, Kormorane bis 150 Zentimeter). Auffällig sind vor allem die langen Beine der Kraniche, die im Gegensatz zu Gänsen und Kormoranen im Flug deutlich sichtbar über die Schwanzfedern hinausragen. Kraniche haben auch sehr lange Federn an den Flügelspitzen, die ähnlich wie bei Adlern oder Geiern weit abgespreizt werden und an "Finger" erinnern. Ihre Flügel wirken eckig, während die Flügel von Gänsen und Kormoranen spitzer zulaufen.
Die Rufe: Kraniche und Gänse haben laute charakteristische Rufe, doch sie unterscheiden sich deutlich: Kranichrufe sind langgezogen und erinnern an ein hohes rollendes Trompeten. Gänse hingegen schnattern, quaken, quieken oder fliegen nahezu lautlos. Kormorane rufen im Flug gar nicht.
Thermikflug bei Kranichen: Wenn günstige Aufwinde vorhanden sind, können Kraniche auch diese Thermik nützen, schrauben sich in die Höhe und legen danach längere Segelphasen ein und schlagen dann kaum oder gar nicht mit den Flügeln.
Auf den Punkt gebracht
- Der jährliche Zug der Kraniche über Österreich ist ein beeindruckendes Naturschauspiel, bei dem die großen Vögel auf ihrem Weg nach Frankreich, Spanien und Nordafrika beobachtet werden können
- Die Tierschutzorganisation Birdlife Österreich bietet eine Meldeplattform an, um Sichtungen und Fotos der Kraniche zu dokumentieren und so mehr über ihr Flugverhalten zu erfahren, wobei sie auch Tipps zur Unterscheidung von Kranichen, Wildgänsen und Kormoranen gibt