Oberösterreich

Diese Operation schützt vor tödlichem Schlaganfall

Durch einen operativen Eingriff kann das Risiko eines Schlaganfalls reduziert werden. Im Rieder Krankenhaus wird diese Methode bereits oft angewendet.

Johannes Rausch
Im Rieder Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern wird mit einer Operation das Risiko von Schlaganfällen vermindert.
Im Rieder Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern wird mit einer Operation das Risiko von Schlaganfällen vermindert.
Getty Images (Symbolfoto)

Die Diagnose Carotisstenose erhalten häufig Menschen ab 60, aber auch bereits in jüngeren Jahren. Damit werden Ablagerungen an den Gefäßwänden der Halsschlagadern (Arteria carotis) bezeichnet. Wenn sich kleine Teile davon ablösen, gelangen diese mit dem Blutstrom in das Gehirn und können dort einen Schlaganfall auslösen.

Doch bereits zuvor können Durchblutungsstörungen auftauchen, die sich als "eingeschlafene" Gliedmaßen, Sehstörungen oder Schwindelattacken äußern.

Oft bleiben die Ablagerungen aber lange unentdeckt, da es keine Anzeichen dafür gibt. Eine Ultraschalluntersuchung schafft hier jedoch Klarheit.

Risikofaktoren wie Bluthochdruck, hohe Blutfettwerte, Diabetes, Rauchen, Übergewicht und Bewegungsmangel sind für einen Schlaganfall hauptverantwortlich.

Bereits 50 Patienten mit Schlaganfall

Im Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern in Ried im Innkreis kommt ein gefäßchirurgischer Eingriff als Vorbeugung zum Einsatz. Durch eine Operation (Endarteriektomie) wird die betroffene Halsarterie freigelegt, geöffnet und "ausgeräumt". Nach Entfernung der Ablagerungen wird das Blutgefäß wieder verschlossen.

Durchblutung und Sauerstoffsättigung im Gehirn werden während des gesamten Eingriffs, der in Vollnarkose erfolgt, mit modernster OP-Technologie lückenlos überwacht.

In manchen Fällen ist es notwendig, das verengte Gefäß durch ein Implantat (Stent) offenzuhalten, das über die Leistenarterie eingeführt wird.

"Ab einem bestimmten Ausmaß der Verengung kann eine Operation entscheidend dazu beitragen, die Entwicklung eines Schlaganfalls zu verhindern", erklärt Oberarzt Dr. Gilbert Hainzl, der Leiter des lokalen Gefäßzentrums.

Im Rieder Krankenhaus wurden heuer bereits 50 Patienten auf diese Weise behandelt. Zum Vergleich: 2021 waren es im Gesamtjahr 34.

Diese Operation erfolgt nicht nur nach einem Schlaganfall, um weitere zu verhindern. Sondern auch präventiv, bevor Symptome auftreten.

Experten arbeiten eng zusammen

Im Gefäßzentrum des Rieder Krankenhauses arbeiten Experten aus den verschiedenen Bereichen eng zusammen: Chirurgie, Neurologie, Radiologie, Kardiologie und Innere Medizin.

"Alle Operationen werden von eingespielten Teams nach fundierten wissenschaftlichen Erkenntnissen und aktuellen Standards in konstant hoher Qualität vorgenommen", betont der Gefäßchirurg Gilbert Hainzl.

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