CO2-Bepreisung, PV, E-Autos

Diese Klimaschutzmaßnahmen bringt das neue Jahr

Der Umstieg auf E-Mobilität wird attraktiver, Benzin und Diesel werden im Gegenzug teurer. Förderungen gibt es auch für Öffis und Photovoltaikanlagen.

Heute For Future
Diese Klimaschutzmaßnahmen bringt das neue Jahr
Autofahren mit Diesel und Benzin wird 2024 teurer.
Getty Images

2024 geht die schwarz-grüne Regierung in das letzte Jahr ihrer Legislaturperiode – gleichzeitig rücken auch wichtige Zielsetzungen im Klimaschutz näher. Neue Förderungen für E-Mobilität sollen den Umstieg weg von fossilen Treibstoffen attraktiver machen, Benzin und Diesel werden im Gegenzug teurer.

Die CO2-Bepreisung, die als Teil der ökosozialen Steuerreform 2022 eingeführt wurde, steigt mit dem kommenden Jahr. Geplant war, die Steuer von 30 Euro bei ihrer Einführung jährlich zu erhöhen (35 Euro im Jahr 2023, 45 Euro 2024 und 55 Euro 2025). Die erste Erhöhung fiel aber aufgrund der Teuerung mit 32,5 Euro niedriger aus. Seit Jänner kostet eine Tonne CO2 laut Finanzministerium wie geplant 45 Euro.

Die Fortsetzung der Initiative sei wichtig – auch wenn "die Höhe nicht dem Schaden gerecht wird, der durch die Emissionen entsteht", sagte Franz Prettenthaler, Institutsdirektor von Joanneum Research, gegenüber ORF.at. Die soziale Treffsicherheit der Maßnahme sei jedenfalls durch den Klimabonus gegeben. Die Höhe des Klimabonus, der die Auswirkungen der CO2-Bepreisung auf die Bevölkerung eindämmen soll, richtet sich nach dem CO2-Preis und steht für 2024 noch nicht fest.

Die Normverbrauchsabgabe (NoVA) für den Kauf von Pkws und leichten Nutzfahrzeugen wird ab 1. Jänner ebenfalls erhöht, sie steigt für alle neuen Pkws, die mehr als 99 Gramm CO2 pro Kilometer ausstoßen. Laut ÖAMTC kommt es dadurch bei sämtlichen reinen Benzinern und Dieselautos zu Mehrkosten, für einen Neuwagen der unteren Mittelklasse um rund 30.000 Euro steigt die NoVA etwa um 300 Euro. Für Neuwagen mit hohem Verbrauch fällt die Erhöhung nochmals stärker aus.

Förderung von E-Mobilität

Die Förderungen für E-Mobilität werden 2024 fortgesetzt, für Elektroautos muss zudem weiterhin keine NoVA bezahlt werden. Insgesamt stehen 114,5 Millionen Euro zur Verfügung. Privatpersonen erhalten für den Kauf eines Elektroautos weiterhin bis zu 5.000 Euro, für E-Motorräder gibt es bis zu 2.300 Euro.

Private Ladeinfrastruktur wird weiter mit bis zu 600 Euro gefördert, Gemeinschaftsanlagen in Mehrparteienhäusern mit bis zu 1.800 Euro. Für öffentlich zugängliche Ladeinfrastruktur gibt es bis zu 30.000 Euro Förderung. Weitere zehn Millionen Euro sollen in den Ausbau des Schnellladenetzes in derzeit unterversorgten Gebieten fließen.

Kostenloses Klimaticket für 18-Jährige

Auch im Bereich öffentlicher Verkehrsmittel sind 2024 Anreize geplant. Junge Erwachsene bekommen anlässlich ihres 18. Geburtstags einmalig und kostenlos ein Klimaticket und können damit ein Jahr lang gratis die "Öffis" nutzten. Ab dem 18. Geburtstag haben die jungen Erwachsenen drei Jahre Zeit, das kostenlose Klimaticket abzuholen. Die Aktion soll im Mobilitätsverhalten junger Menschen Anreize schaffen, dass die Weichen nicht in Richtung Führerschein und eigenem Auto, sondern in Richtung Öffi-Nutzung gestellt werden.

PV-Anlagen werden steuerfrei

Photovoltaikanlagen mit einer Spitzenleistung von bis zu 35 Kilowatt (kWp) werden von der Umsatzsteuer befreit. Zum ersten Mal bekommen Balkonkraftwerke, das sind kleine PV-Anlagen mit ein oder zwei Modulen, die höchstens 800 Watt an Leistung liefern und an einer Steckdose angesteckt werden, eine Förderung durch den Bund. Die Umsatzsteuerbefreiung gilt vorerst bis 2026. Mit der Umsatzsteuerbefreiung fallen für viele private Stromerzeuger auch die Förderanträge bei der Abwicklungsstelle für Ökostrom AG (OeMAG) weg, die seit dem Photovoltaikboom 2022 für viel Frust gesorgt hatten, weil das Budget oft binnen weniger Minuten ausgeschöpft war.

Insgesamt investiere Österreich im nächsten Jahr mit etwas mehr als zehn Milliarden Euro viel Geld in den Klimaschutz, sagte Prettenthaler gegenüber ORF.at. Es werde aber auch viel in klimaschädliches Verhalten investiert – ungefähr die Hälfte. Der "größte Brocken" sei hier etwa das Dieselprivileg. "Aber auch zum Beispiel durch verpflichtende Stellplätze für Autos zahlt die Allgemeinheit jedes Jahr viel Geld für klimaschädliches Verhalten", so der Experte.

Auswirkungen des Klimawandels in Österreich

1/12
Gehe zur Galerie
    Zahlreiche Starkregenereignisse haben im Sommer - wie hier im Bild im Raum Hochburg-Ach in Oberösterreich - zu Hochwasser, Überschwemmungen und Vermurungen geführt.
    Zahlreiche Starkregenereignisse haben im Sommer - wie hier im Bild im Raum Hochburg-Ach in Oberösterreich - zu Hochwasser, Überschwemmungen und Vermurungen geführt.
    MANFRED FESL / APA / picturedesk.com
    red
    Akt.