Nowcast-Prognose
Klimaschutz – Treibhausgase 2023 in Österreich gesunken
Erfreuliche Nachricht: In Österreich sind die CO2-Emissionen erneut gesunken, und zwar um 6,9 Prozent, was in etwa fünf Mio. Tonnen CO2 entspricht.
Die Treibhausgasemissionen in Österreich dürften sich 2023 erneut deutlich reduziert haben. Das ging aus einem "Nowcasting" des Wegener Center für Klima und Globalen Wandel der Universität Graz (WEGC) hervor, das Ende Dezember publiziert wurde. Es basiert auf den bei Erstellung verfügbaren monatlichen Verbrauchsdaten für Erdgas, Erdölprodukte und Elektrizität bis Oktober. Die Reduktion wird demnach auf 6,9 Prozent geschätzt.
Die Gesamtemissionen Österreichs für das Jahr 2023 betrugen 67,6 Millionen Tonnen CO2. Im Vorjahr waren es noch 72,6 Millionen Tonnen CO2, ergibt eine Reduktion der Gesamtjahresemissionen um rund fünf Millionen Tonnen im Vergleich zum Vorjahr.
"Bereits 2022 war ein deutlicher Rückgang der Emissionen zu verzeichnen, der heuer noch übertroffen werden dürfte. Die Jahre seit 2021 weisen erstmals einen Trend aus, der die für 2030 vorgesehenen Reduktionen gemäß den EU-Klimazielen erreichbar erscheinen lässt, wenn diese Abbaurate fortlaufend anhält", wurde Gottfried Kirchengast, WEGC-Klimaforscher, auf der Online-Präsenz der Universität Graz von der APA zitiert.
Energiesparen verbesserte CO2-Bilanz
Kirchengast nannte als Ursachen für diesen "Teilerfolg" überwiegend Sondereinflüsse, wie etwa den Preisdruck bei Energie und die aus dem Bruttoinlandsprodukt (BIP) abgeleitete stagnierende wirtschaftliche Aktivität, jedoch sei auch die Zunahme an erneuerbarer Energie und Effizienz beim sinkenden Verbrauch mitwirkend. In Zukunft gelte es, durch "langfristig wirksame Neustrukturierungen die Klimaziele tatsächlich zu erreichen", hielt der Forscher fest.
Bereits 2022 sind Treibhausgasemissionen in Österreich auf den niedrigsten Wert seit Beginn der Berechnungen im Jahr 1990 gesunken. Nach den vorläufigen Zahlen des Umweltbundesamts vom August 2023 wurden im Jahr 2022 demnach rund 72,6 Millionen Tonnen Treibhausgase emittiert, was einem Rückgang von rund 6,4 Prozent entspricht bzw. einem Minus von fünf Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten.
Im Mittelpunkt des 2015 beschlossenen historischen UNO-Klimaschutz-Vertrags von Paris steht das Ziel, die durch Treibhausgase verursachte Erderhitzung auf klar unter zwei Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen. Die Bemühungen sollten zudem dahin gehend verstärkt werden, den Temperaturanstieg auf 1,5 Grad zu begrenzen. Experten und Klimaschützer sehen das Erreichen der Pariser Klimaziele aber aktuell selbst bei optimistischen Szenarien als kaum erreichbar.