Politik
Diese Kinder sollen nur noch begrenzt betreut werden
In Kindergärten fehlen Konzepte und Eltern würden ihre Kinder auch ohne Notwendigkeit zur Ganztagsbetreuung "abgeben", kritisiert eine Pädagogin.
Genaue Zahlen gebe es zwar nicht, in den österreichischen Kindergärten herrsche aber so gut wie Vollauslastung, "der Betrieb mit voller Belegung" laufen, so Natascha Taslimi, Vorsitzende des Netzwerks elementare Bildung. Die Pädagogin kritisiert dabei, dass der Zustand nicht zumutbar sei, denn es könne nicht sein, dass Eltern, die in Teilzeit oder sogar Homeoffice-Teilzeit arbeiten würden, ihre Kinder ganztags in den Kindergarten stecken würden.
Wer nicht voll arbeite, solle auch seine Kinder zumindest zu den freien Zeiten selbst betreuen, so die Pädagogin im Ö1-"Morgenjournal" zu einer Begrenzung der Betreuungszeit. Gleichzeitig fordert die Expertin einheitliche Bestimmungen bei Schulen und Kindergärten. Während es für die Schulen klare Vorgaben wie Testungen und Schichtbetrieb gebe, fehle dies in den Kindergärten, Krippen und Betreuungsgruppen, so Taslimi. Das beginne bereits bei den Corona-Testungen.
Impfbereitschaft sehr hoch
In großen Kindergärten würden Gurgeltests für das Personal aufliegen, die manchmal nur einmal wöchentlich abgeholt würden, das Ergebnis gebe es erst am nächsten Tag. Bei Kindergruppen wiederum müssten die Tests selbst abgeholt werden und das Ergebnis komme erst drei Tage später, weswegen die Gruppen bereits auf eigene Faust und eigene Kosten "Nasenbohrertests" besorgen würden, um dem Personal Sicherheit geben zu können.
Probleme würden auch zu große Gruppen, die eine Durchmischung bedingen würden und zu wenig Personal bereiten. Außerdem gebe es je nach Bundesland andere Vorgaben, was die Koordination schwierig mache. Für Taslimi sei deshalb ein einheitliches Bundesrahmengesetz notwendig, das den Betrieb regle. Eine Entlastung sieht die Expertin durch die Corona-Impfung kommen: Die Impfbereitschaft sei unter ihren Kollegen "sehr, sehr hoch".