Tierisches Rassenporträt

Diese Katzenrasse ist neu und schon fast ausgestorben

Bei er "Ojos Azules" handelt es sich um eine neue, aber sehr seltene Katzenrasse. Ob das "blaue Auge" noch den Durchbruch schafft?

Diese Katzenrasse ist neu und schon fast ausgestorben
Die saphirblauen Augen der sogenannten "Ojos Azules" sind bestechend.
(Symbolbild) Getty Images/iStockphoto

Eine zufällige Genmutation führte 1984 in New Mexiko (USA) zu der sogenannten "Ojos Azules", was aus dem Spanischen übersetzt "Blaue Augen" bedeutet. Diese junge Katzenrasse fasziniert tatsächlich durch saphirblaue Augen, unabhängig ihrer Fellfarbe. Wirklich etablieren konnten sich die Katzen mit dem bestechenden Blick jedoch noch nicht.

Blau ist nicht gleich blau

Neugeborene Kitten haben immer blaue Augen, da bei den kleinen Kätzchen die sogenannten "Melanozyten" noch nicht aktiv sind und noch keine Pigmente produzieren. Bei Rassen wie der Siamkatze oder den Balinesen ist ein dominantes Gen dafür verantwortlich, die Melaninproduktion gering zu halten, weshalb sich die Iris meist nicht verfärbt.

Die tiefblaue Kornblume verlieh der ersten "Ojos Azules" ihren Namen.
Die tiefblaue Kornblume verlieh der ersten "Ojos Azules" ihren Namen.
Getty Images

Bei der "Ojos Azules" ist jedoch ein ganz anderes Gen für die tiefblauen Augen verantwortlich, das die Melaninproduktion in der Iris komplett hemmt. Deshalb sind die Augen dieser Rasse wesentlich dunkelblauer als bei anderen blauäugigen Katzen. Die erste, zufällig entstandene "Ojos Azules" hieß übrigens "Cornflower" (Kornblume) und war eine Schildpattkatze mit tiefblauen Augen.

Diese Katzen sind die einzigen Samtpfoten, die mit jeder Fellfarbe zur Welt kommen können und trotzdem immer blaue Augen haben.

Meist haben die "Ojos" durch das seltene Gen auch weiße Söckchen und Handschuhe.
Meist haben die "Ojos" durch das seltene Gen auch weiße Söckchen und Handschuhe.
Getty Images

Wie bei den meisten Rassekatzen hat Schönheit allerdings ihren Preis. Auch bei der "Ojos Azules" müssen sich gute Züchter mit der Genetik auseinandersetzen und dürfen ausschließlich Katzen mit Genmutation und Katzen ohne Genmutation kreuzen. Sonst kann es zu Missbildungen oder sogar zu Todgeburten kommen.

Ein Taubheitsrisiko oder auch der Defekt des liebreizenden Schielens (Strabismus) besteht allerdings nie. Bis auf reinweiße "Ojos" wird auch vorsichtig mit fast allen Fellfarben gezüchtet, da aber die Möglichkeiten schier endlos scheinen, traut man sich noch kein spezifisches Charakterprofil zu erstellen.

So selten anerkannt

Nur wenige Zuchtverbände erkennen die "Ojos Azules" als eigenständige Rasse an, da viele Angst vor genetischen Defekten durch das einzigartige Gen haben. Weltweit gibt es auch bisher nur sehr wenige Individuum, die sich für die Zucht eignen würden, weshalb die Züchter lieber unter sich bleiben. Da diese Mutation aber manchmal bei frei laufenden Katzen einfach passiert, braucht es vielleicht nur ein bisschen Geduld.

Auf den Punkt gebracht

  • Die "Ojos Azules" ist eine seltene Katzenrasse mit tiefblauen Augen, die durch eine zufällige Genmutation entstanden ist
  • Trotz ihrer Schönheit und Einzigartigkeit wird die Rasse von nur wenigen Zuchtverbänden anerkannt, da es Bedenken hinsichtlich genetischer Defekte gibt
  • Die Züchter müssen sorgfältig mit der Genetik umgehen, um Missbildungen zu vermeiden, und es gibt nur sehr wenige geeignete Tiere für die Zucht
red, tine
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