Sportmix
Diese Frau stellt Österreichs Football auf den Kopf
Perfekte Saison! Die Danube Dragons starten unbesiegt – und vor den Vikings – in die Football-Play-offs. "Heute" zeigt die Frau hinter dem Erfolg.
Zehn Spiele, zehn Siege. Besser hätte es für die Dragons im Grunddurchgang der Austrian Football League nicht laufen können. Doch am Weg zum möglichen Titel ist das erst die halbe Miete. Immerhin gilt es noch, in den Play-offs zu bestehen. Da starten die Dragons am Samstag (16 Uhr) am Sportplatz des SR Donaufeld in ihrem letzten Heimspiel gegen die Telfs Patriots – mit großen Hoffnungen, dem neuen US-Import Silas Nacita (Wide Receiver und Runningback) und optimaler Fitness. Verantwortlich dafür ist Katharina Steppan. "Heute" traf die Frau, die den "Drachen" Beine macht.
Die 39-Jährige gebürtige Innsbruckerin ist genauer gesagt General Manager und Athletik-Trainerin. "Dabei habe ich eigentlich zehn Jahre als Investment-Bankerin gearbeitet", berichtet Steppan. "Doch ich wollte nicht reiche Leute noch reicher machen, sondern Menschen weiterhelfen. Und Sport hat in meinem Leben immer eine große Rolle gespielt."
Konkret fuhr Steppan FIS-Skirennen und spielte Handball bei Hypo Niederösterreich. Dazu kamen diverse Trainer-Ausbildungen: "Auf der Bundessport-Akademie alles, was man so machen kann. Ich bin unter anderem staatliche Schwimm- und Triathlon-Trainerin."
In einer beruflichen Auszeit folgte die Football-Trainerausbildung in den USA. "Dort habe ich auch mit NFL-Spielern gearbeitet. Ich kenne keine andere Frau, die diese Ausbildung gemacht hat." Jetzt tanzen die Football-Bröckerl der Dragons in Wien nach ihrer Pfeife: "Hier wie dort wird es respektiert. Mir taugt, dass ich nie in der Rolle war, aufgrund des Geschlechts etwas anders machen zu müssen."
Zum "Drüberstreuen" ist Steppan nun auch noch General Manager der Dragons. "Ich habe mich vom Präsidenten überreden lassen. Der Verein brauchte eine Umstrukturierung, um ganz nach oben zu kommen. Da konnte ich die Erfahrungen aus meinem alten Banker-Job einbringen."
Der Erfolg gibt Steppan recht: Die Dragons beendeten den Grunddurchgang wie erwähnt mit einer makellosen Bilanz von zehn Siegen aus zehn Spielen – noch vor den Vikings. Der Erzrivale wurde mit sieben Siegen und drei Niederlagen Dritter hinter den Prag Black Panthers.
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Wie das Verhältnis zum "Nachbarn" ist? "Es ist wie im Fußball zwischen Rapid und der Austria, wir sind Erzrivalen. Sogar unsere Farben sind Grün-Weiß und die der Vikings Violett, wie in der Bundesliga." Problem: "Die finanziellen Mittel sind ganz anders als bei den Vikings, die jetzt noch dazu in der European League of Football spielen. Wir kämpfen um jede Stunde am Platz, weil er eigentlich den Donaufeld-Fußballern gehört."
Neid gegenüber dem Erzrivalen gibt es aber nicht: "Ich finde es gut, dass die Vikings in der ELF spielen. Eine Profiliga in Europa macht uns alle besser. Der Umfang in der Football-Liga ist anders als im Fußball, fair und sportlich."