Oberösterreich

Diese Firma zahlt Mitarbeitern die Teuerung bei Strom

Ein OÖ-Betrieb hilft seinen Angestellten bei der Zahlung der Stromrechnung. Liegt das Bruttogehalt unter 3.000 Euro, zahlt der Chef die Mehrkosten.

Johannes Rausch
"Die große Resonanz zeigt uns, dass wir damit einen wirklich wirksamen Hebel gefunden haben": Peter Huemer, Geschäftsführer von M-TEC.
"Die große Resonanz zeigt uns, dass wir damit einen wirklich wirksamen Hebel gefunden haben": Peter Huemer, Geschäftsführer von M-TEC.
M-TEC

Peter Huemer hatte eine Idee: Warum nicht Mitarbeiter mit einem Bruttogehalt unter 3.000 Euro bei der Teuerung entgegenkommen? Huemer ist Geschäftsführer von M-TEC, einem Green-Tech-Unternehmen aus Pinsdorf (Bezirk Gmunden), das im Bereich Energieversorgung tätig ist. Unter anderem ist man dort auf Wärmepumpen spezialisiert.

Angesichts extrem steigender Energiepreise in den vergangenen Monaten setzte er diesen Plan in die Praxis um. Seine Firma übernimmt in den kommenden zwei Jahren die Strom-Mehrkosten von Mitarbeitern, deren Bruttogehalt 3.000 Euro nicht überschreitet.

"So unbürokratisch wie möglich"

Huemer sei es wichtig, die "Berechnung so unbürokratisch wie möglich zu machen". Daher wurde mit Durchschnittswerten kalkuliert: Als Basis dient ein Haushalt mit rund 2.500 kWh pro Jahr. M-TEC rechnet mit Mehrkosten von etwa 40 Cent pro kWh, das ergibt eine Summe von 1.000 Euro.

22 Mitarbeiter mit einem Bruttogehalt von bis zu 3.000 Euro bekommen im Monat rund 85 Euro netto als Strompreis-Deckel mehr. Der Betrag wird im Voraus für das kommende Jahr ausgezahlt. 

Auch neue Angestellte bekommen diesen Bonus nach ihrem Probemonat bereits auf ihr Konto überwiesen. Für Leiharbeitskräfte wurde laut Huemer eine Lösung mit Gutscheinen gefunden. Im November 2023 wird die Stromrechnung der Mitarbeiter im Rahmen einer Endabrechnung kontrolliert. Falls der Strompreis noch weiter in die Höhe schießen sollte, wird das auch bei der Auszahlung berücksichtigt. 

"Gute Mitarbeiter sind das höchste Gut eines Unternehmens. Im erneuerbaren Energiemarkt sind wir ständig mit Strom- und Energiepreisen befasst. Da lag die Idee auf der Hand, dass wir dann bei den Stromkosten unterstützen können", erklärt Huemer.

Für Huemer seien "gute und motivierte Mitarbeiter" das "höchste Gut": "Als Unternehmen im erneuerbaren Energiemarkt sind wir ständig mit den Themen von Strom- und Energiepreisen befasst. Da lag die Idee auf der Hand, dass wenn wir wo unterstützen können, dann bei den Stromkosten", berichtet Huemer gegenüber "Heute".

Facharbeiter gesucht

Am Standort Pinsdorf sind 59 Angestellte beschäftigt. Gesucht werden weiterhin Fachkräfte, darunter Techniker und Mitarbeiter für die Produktion. Man sei grundsätzlich innovativ bei Energiethemen. Zum Beispiel stellt M-TEC kostenlos 18 Mitarbeitern Elektrofahrzeuge für berufliche und private Zwecke zur Verfügung. 

"Um den Strom für Produktion, Heizung, Elektromobilität und den Strompreisdeckel selbst zu erzeugen, haben wir schon eine Photovoltaik-Anlage installiert und ein Kleinwasserkraftwerk hinter unserem Unternehmen gekauft", erklärt der Betriebschef.

Oberösterreich sei "sicher gut aufgestellt", aber die aktuelle wirtschaftliche Situation treffe auch "alle unterschiedlich": "Der Bereich der erneuerbaren Energie hat hier sicher eine besondere Stellung. Wir stehen vor der Herausforderung, den Bedarf des Marktes in den kommenden Jahren zu decken", so Huemer.

Auch der hohe Strompreis wird in den kommenden Monaten bestimmt eine Herausforderung bleiben.

Heizkosten um 722 (!) Prozent gestiegen

Wie "Heute" berichtete, erhielt ein Wiener Familienvater kürzlich eine Jahresabrechnung der Wien Energie und staunte nicht schlecht: Im Vergleich zu seiner letzten Rechnung haben sich seine Heizkosten um 722 (!) Prozent erhöht.

1/65
Gehe zur Galerie
    <strong>22.12.2024: Einwegpfand kommt – das wird ab Jänner neu bei Spar</strong>. Um Verwirrung zu vermeiden, setzt Spar ab Jänner auf speziell ausgebildete Pfandberater. <a data-li-document-ref="120078758" href="https://www.heute.at/s/einwegpfand-kommt-das-wird-ab-jaenner-neu-bei-spar-120078758">170 Getränkeartikel mussten überarbeitet werden.</a>
    22.12.2024: Einwegpfand kommt – das wird ab Jänner neu bei Spar. Um Verwirrung zu vermeiden, setzt Spar ab Jänner auf speziell ausgebildete Pfandberater. 170 Getränkeartikel mussten überarbeitet werden.
    SPAR/ Peakmedia Dominik Zwerger
    An der Unterhaltung teilnehmen