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Diese Nase kann Prostatakrebs erschnüffeln
Bei Verdacht auf Prostatakrebs werden häufig Gewebeproben entnommen. Diese spezielle Nase könnte das überflüssig machen.
Prostatakrebs ohne einen körperlichen Eingriff zu diagnostizieren klingt gewagt. Die Biopsien zu ersparen ist jedoch ein großes Ziel der Prostatakrebs-Forschung. Wissenschaftler aus den Niederlanden stellten hierzu erste Ergebnisse einer elektronischen Nase vor, die die Krankheit an der ausgeatmeten Luft erkennen soll.
Atemluft als Indikator?
Die Forscher aus Maastricht verfolgten die Idee, dass Prostatakrebs an den flüchtigen organischen Verbindungen in der Ausatemluft erkannt werden kann. Die elektronische Nase testeten sie an 32 Prostatakrebs-Patienten, die sich in der ambulanten urologischen Klinik des Maastricht University Medical Center in Behandlung befanden.
Als Kontrollpersonen dienten Patienten, die sich ebenfalls in der Vergangenheit in der Klinik vorgestellt hatten, bei denen jedoch kein Prostatakrebs diagnostiziert wurde (53 Personen). Mittels der speziell trainierten elektronischen Nase wurde die ausgeatmete Luft der Personen analysiert.
Nase schnitt gut ab
Dabei konnte das Gerät recht gute Ergebnisse erzielen. 84 Prozent der an Prostatakrebs erkrankten Personen wurden von der Nase erkannt. Von den gesunden Personen wurden 70 Prozent als solche erkannt. Die meisten Einschätzungen des Geräts entsprachen also der Wahrheit.
Jedoch handelt es sich hierbei nur um eine kleine Studie mit wenigen Teilnehmern. Es sei weitere Forschung nötig, um die Ergebnisse bestätigen zu können. Die Nase wird die Biopsie daher einstweilen noch nicht ersetzen. Weiter in die Richtung zu forschen, könnte sich jedoch als wirksam erweisen.
(rfr)