Coronavirus
Diese Corona-Nachricht besorgt jetzt Österreich
Die Delta-Variante grassiert, Cluster brechen nach Reisen und in Discos aus, dennoch gehen immer weniger impfen. "Heute" erfuhr, wo es derzeit hakt.
Der Corona-Krisenstab sieht Probleme auf uns zukommen – "und zwar durch die Reiserückkehrer (aktuell aus Spanien) und die Nachtgastronomie", berichtet ein Teilnehmer der Sitzung im "Heute"-Gespräch. Mit Sorge betrachte man die abflachende Impfbereitschaft der Österreicher, trotz zunehmender Verbreitung der Delta-Variante (macht über 90 Prozent der Neuinfektionen aus). Ein Gesundheitsinsider: "Die Impfungen gingen zuletzt auf 58.000 Stiche pro Woche – also um besorgniserregende 35 Prozent – zurück." Insgesamt haben sich erst 57 Prozent einen Shot eines Covid-Vakzins verabreichen lassen. Die Zahl der Voll-Immunisierten ist noch einmal um 10 Prozent geringer.
"Unfruchtbarkeit und Impotenz"
Nun erarbeite man im Ministerium fieberhaft Konzepte, wie man Skeptiker doch noch zur Impfung bewegen könne. Aktuell würden, dies erfuhr "Heute", Kampagnen, die speziell auf Jugendliche und Menschen mit Migrationshintergrund und Sprachbarrieren abzielten, in (Community-)Medien geschalten. Mit Sorge betrachte man auch Fake-News, die von Impfkritikern in den sozialen Netzwerken gestreut werden: "Dort wird mit Unsinnigkeiten wie Unfruchtbarkeit und Impotenz Angst verbreitet..."
Impfen ohne Anmeldung zieht
Ein "Hit", so heißt es im Krisenstab, sei derzeit das Impfen ohne Anmeldung. Wien hat deshalb für kommende Woche eine Pfizer-Woche ohne Termin ausgerufen – wir berichteten. Weitere "Events", um die Rate nach oben zu drücken: Shots in Einkaufszentren, bei Kultur- und Messeveranstaltungen sowie Konzerten (das Frequency wäre vorgesehen gewesen). "Es gibt derzeit mehr Impfstoff als Impfwillige", so der Experte.
Cluster in der Gastro
Gut möglich, dass die Bereitschaft durch die stark ansteigenden Zahlen wieder zunimmt. Am Samstag gab es erstmals seit längerer Zeit wieder über 400 zusätzliche Positiv-Befunde. Für August rechnen Experten mit über 5.000 täglichen Corona-Fällen. In Salzburg waren zuletzt zahlreiche Fälle auf die Nachtgastronomie zurückzuführen. Infizierte verbreiteten das Virus in Fußball- und Tennisvereinen weiter. Die lokalen Behörden halten die Registrierung in der Gastronomie für "ungenügend".
Politik ruft zur Impfung auf
Das wissen auch die heimischen Spitzenpolitiker. Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) und Bundeskanzler Sebastian Kurz (VP) wendeten sich diese Woche in einer gemeinsamen Stellungnahme an die Jungen: "Bitte lasst euch impfen! Bei der Ausbreitung der Delta-Variante seid ihr die am meisten betroffene Altersgruppe. Die Impfung schützt gegen die Delta-Variante."