Debüt-Roman

Diese "Blutsschwestern" nehmen echt blutige Rache

Ana Wetherall-Grujić hat mit "Blutsschwestern" kürzlich ihr Romandebüt veröffentlicht und erzählt darin die Geschichte zweier Schwestern.

Magdalena Zimmermann
Diese "Blutsschwestern" nehmen echt blutige Rache
Ana Wetherall-Grujić
Minitta Photography, Kremayr & Scheriau

"Es war ehrlich gesagt nicht klar, dass es so eine blutige Geschichte wird", meint Autorin Ana Wetherall-Grujić über ihren ersten Roman "Blutsschwestern", der kürzlich erschienen ist. Darin erzählt sie die Geschichte von zwei Schwestern: Sanja und Ljiljana. Sanja, die ältere von beiden, ist erfolgreich und impulsiv. Ljiljana ist ruhiger, zurückhaltender. Und ein Opfer häuslicher Gewalt.

Nachdem sie von ihrem Partner so verprügelt wird, dass sie im Krankenhaus landet, ist sie sich nicht sicher, ob sie ihn aus Notwehr getötet hat. Ihre Mutter schickt sie, gemeinsam mit ihrer Schwester, nach Serbien - aus Angst vor der Polizei. Doch dort machen sie Bekanntschaft mit der Mafia und sie schwören, Rache zu nehmen.

Diese Realität zu akzeptieren, davor nicht die Augen zu verschließen und sich diesem Gefühl zu öffnen, ich glaube, das ist so das Buch
Ana Wetherall-Grujić
im Gespräch mit "Heute"

"Es tritt der Worst-Case ein und einer Frau, die man liebt, also eine Schwester, passiert so etwas Schreckliches. Wie geht man dann als Schwester damit um? Wie gehen die anderen Charaktere damit um?", fragt sich die Autorin. Statistisch gesehen erlebt jede dritte Frau in Österreich mindestens einmal in ihrem Leben Gewalt. "Das heißt, ich muss solche Frauen kennen und das muss auch Frauen betreffen, die ich liebe und die mir nahestehen. Diese Realität zu akzeptieren, davor nicht die Augen zu verschließen und sich diesem Gefühl zu öffnen, ich glaube, das ist so das Buch."

Die Autorin selbst musste auch schon Gewalt-Erfahrungen machen: "Ich habe es als Frau auch selbst erlebt. Also jetzt nicht häusliche Gewalt, wie es im Buch beschrieben wird, aber ich würde sagen - so zynisch es halt auch klingt - so Standard-Sachen", beschreibt sie, "dass mir ein Mann in der Nacht nachläuft. Auch beim Joggen ist mir mal ein Mann nachgelaufen und das hat mich sehr geprägt. Da ist ja im Endeffekt eigentlich nichts passiert, aber ich hab's so gespürt, dass mir das Angst gemacht hat. Ich kenne, glaube ich, keine Frau, der nicht in irgendeiner Art und Weise so etwas passiert wäre. Die Normalität ist das wirklich zynische daran."

Für Wetherall-Grujić ist ihr Roman "eine Annäherung auf künstlerischer Ebene, die Angst umzukehren, dass die Männer - wenn auch nur kurz - Angst vor den Frauen haben". Doch selbst dieser "extreme Gewaltexzess kann nicht umfassen, wie omnipräsent Angst vor Männern und ihrer Gewalt für Frauen ist."

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    Auf den Punkt gebracht

    • Ana Wetherall-Grujić hat mit ihrem Debütroman "Blutsschwestern" eine packende und blutige Geschichte über zwei Schwestern, Sanja und Ljiljana, veröffentlicht, die nach einem Gewaltvorfall in Serbien auf Rache sinnen.
    • Der Roman thematisiert die allgegenwärtige Gewalt gegen Frauen und spiegelt auch die persönlichen Erfahrungen der Autorin wider, die die Realität dieser Bedrohung künstlerisch verarbeitet.
    mz
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