Wirtschaft
Jobsuche wird für Ungeimpfte ungemütlich
Auch in der Arbeitswelt steigt der Druck auf Ungeimpfte. Bei Neueinstellungen suchen Unternehmen laut AMS Steiermark hauptsächlich nach Geimpften.
Gegenüber "orf.at" bestätigte Landesgeschäftsführer des AMS Steiermark, Karl-Heinz Snobe, diesen Trend: "Wir haben mehrere hundert offene Stellen, wo das gefordert ist", sagte er. Man sehe dies im Bereich Backoffice im Büro, vielfach im Reinigungsbereich, immer mehr Gastronomie- sowie Industriebetriebe würden nur noch Personen einstellen wollen, die vollimmunisiert sind, betonte Snobe.
Trotz Impfpflicht: 3G-Regel bleibt bestehen
Aktuell handle es sich noch um einen kleinen Prozentsatz, der aber in die Höhe gehe. Dem Arbeitsministerium zufolge bleibt bei der Impfpflicht – die am 1. Februar in Kraft tritt – die 3G-Regel aufrecht, das heißt, dass am Arbeitsplatz ein negativer Corona-Test reicht. Das Arbeitsmarktservice muss, unabhängig vom Impfstatus, jeden Bewerber auf ausgeschriebene Stellen vermitteln: "Wir dürfen keine Gesundheitsdaten speichern von arbeitslosen Personen und deswegen fragen wir es im Vorfeld gar nicht ab", sagte Snobe dazu.
Bei Impfverweigerung: Konsequenzen möglich
Wenn eine Vermittlung zwischen Arbeitssuchenden und Unternehmen scheitert, weil der Jobsuchende sich nicht impfen lassen möchte, könne das Konsequenzen haben, so Snobe. Dies hänge vom Berufsumfeld ab: "Dann können und werden wir eine Sanktion nach §10 – also eine Sperre des Arbeitslosengeldes – einleiten." Das AMS unterscheide bei der Art der Tätigkeit, ob es sich um Jobs handle, wo eine Impfpflicht sachgerecht sei, sagte der Landesgeschäftsführer.
Das heißt also, dass Ungeimpfte es bei der Jobsuche in Kinderbetreuungseinrichtungen oder im Gesundheits- sowie Pflegebereich künftig schwer haben werden, eine Stelle zu bekommen. In Branchen, in denen kaum oder gar kein Kontakt zu vulnerablen Personengruppen besteht, sei eine Vermittlung auch für ungeimpfte Menschen derzeit noch leichter, schloss Snobe ab.