Haustiere

Hund aus der Feuerhölle: Matildas wahre Geschichte 

"Matilda", die Hündin aus dem russischen Feuer-Hospiz, bewegte die Welt. Ihre wahre Geschichte ist jedoch noch viel trauriger. Wir forschten nach.

Christine Kaltenecker
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Die Geschichte der verbrannten Hündin aus dem brennenden Hospiz in Russland ging um die Welt.
Die Geschichte der verbrannten Hündin aus dem brennenden Hospiz in Russland ging um die Welt.
©Hundefhilfe Russland

Die verbrannte Hündin "Matilda", die im Netz als Retterin der Bewohner eines brennenden russischen Hospiz gefeiert wurde, ging letzte Woche durch alle Gazetten. Doch im O-Ton wurde von vielen eine "falsche" Geschichte über die tierische Heldin verbreitet und die traurigen Hintergründe nie erwähnt:

"Ein Hospiz in St. Petersburg (Russland) geriet eines Abends in Brand, Matilda weckte durch lautes Bellen die Bewohner und rettete sie somit, wurde aber selbst im Trubel zurückgelassen und ihr Besitzer liegt ebenfalls mit Brandwunden im Spital und wartet auf sie." 

"Heute tierisch" hatte mit dem zuständigen Verein: "Hundehilfe Russland" intensiven Kontakt und weiß nun, was wirklich geschah: 

"Matilda" hatte keinen Besitzer

"Matilda" (übrigens vom Verein so getauft) war kein "geliebter" Hund mit Besitzer. In Russland, wie in so vielen anderen Ost-Staaten, haben Hunde auch heute noch sehr oft genau einen Zweck: "Wache halten". Matilda war ein Kettenhund des Hospizes und fristete dort in einer kleinen Holzbaracke vermutlich fünf bis sechs Jahre ein trauriges Dasein.

Erst nach einer Woche wurde jemand auf die Hündin aufmerksam

Als es zu dem verheerenden Brand kam, kümmerte niemanden das Schicksal des angebundenen Hundes. Bewohner konnten allesamt rechtzeitig vor einem Flammentod gerettet werden. "Matilda"? Blieb zurück! In ihrer Panik schaffte sie es aber irgendwie, sich aus ihrem Halsband zu befreien und rannte - mit ihren schweren Verbrennungen - davon. Über eine Woche kam sie aber immer wieder zu ihrem ehemaligen Zuhause zurück und legte sich ins nasse Gras, um ihre Verbrennungen zu kühlen. Sie kannte ja auch nichts anderes. Erst nach mehreren Tagen fiel sie einem Journalisten auf, der Fotos des Hospizes machte und der Tierschutz wurde alarmiert.

In einer Tierklinik in St. Petersburg konnten nun endlich ihre Wunden versorgt werden und erst dort wurde auch bemerkt, dass die Hündin hochträchtig war.

Bitte keine Spenden!

Natalia Gracheva, tätig für den Verein "Hundehilfe Russland" möchte vor allem anmerken, dass KEINE SPENDEN für "Matilda" benötigt werden. Diverse Spendenaufrufe im Netz sind unseriös und das Geld kommt definitiv nicht der armen Hündin zugute. "Sie hat alles, was sie braucht, die Tierarztkosten wurden bezahlt und sie lebt zurzeit bei einer Pflegestelle in St. Petersburg, wo sie weiterhin versorgt wird", so Natalia.

UPDATE: So geht es mit "Matilda" weiter

"Matildas" Welpen kamen vor zwei Tagen zur Welt. Sie schenkte fünf gesunden Babys das Leben und ihre Zitzen sind schon so gut verheilt, dass sie ihren Nachwuchs sogar säugen kann. Auf ihrer Pflegestelle wird sie natürlich so lange mit ihren Babys betreut und gepflegt, bis die Kleinen von der Muttermilch entwöhnt werden können. "Matilda" darf danach zu einer wunderbaren Familie nach Deutschland ausreisen und wird wohl zum ersten Mal in ihrem Leben geliebt werden.

Trotz ihrer schweren Brandwunden schaffte es "Matilda", fünf Welpen das Leben zu schenken.
Trotz ihrer schweren Brandwunden schaffte es "Matilda", fünf Welpen das Leben zu schenken.
©Hundehilfe Russland
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    Mit schweren Verbrennungen am ganzen Köprer irrte Matilda über eine Woche um das abgebrannte Hospiz umher.
    Mit schweren Verbrennungen am ganzen Köprer irrte Matilda über eine Woche um das abgebrannte Hospiz umher.
    ©Hundehilfe Russland