Die Queens of The Stone Age kommen nach Wien

Jetzt heißt es schnell sein, denn für das Konzert der Queens Of The Stone Age am 18. Juli 2024 in der METAStadt im 22. Bezirk wird es wahrscheinlich nur rund 5.000 Tickets geben, also weniger als bei ihrem letzten Auftritt in der Wiener Stadthalle im November 2017. Damals waren Josh Homme mit dem vergleichsweise schwachen Album "Villains" unterwegs gewesen, haben aber mit ihrer seither ersten Platte "In Times New Romans" im Juni 2023 wieder zu alter Stärke gefunden, was den Run auf die Tickets jetzt nur noch vergrößern wird. 

Keine Band noch existierende Band steht so sehr für den Sound des Stoner Rock wie Queens Of The Stone Age. Sänger Josh Homme, der durch seine frühere Band Kyuss zu den Pionieren des Genres gehört, mag den Begriff aber nicht. Musikalisch ist der Stoner Rock oder auch Dessert Rock ein Verschmelzen von Bluesrock, Punk, Psychadelic Rock und Metal mit runtergestimmten Gitarren, moderatem Tempo, viel Verzerrung und bedeutungsschwangeren Texten. Nach dem Ende von Kyuss 1995 machten Sänger und Gitarrist Josh Homme und Bassist Nick Olivieri direkt als Queens Of The Stone Age weiter, die vor allem wegen ihrer mitreissenden Liveshows während ihrer ersten, gleich zweijährigen Welttournee, eine gigantische Fangemeinde aufbauten. Homme überließ den Gesang seinem alten Freund Mark Lanegan (Screaming Trees) und konzentrierte sich auf die Gitarre. Und auch wenn Homme ja kein Freund des Begriffs Stoner Rock ist  - der sich auf den Drogenkonsum der Fans bezieht - befasste sich das komplette zweite Album der Band "Rated R" nur mit Drogen. Und bereits mit dem dritten Album "Songs for the Dead" (2002, wieder mit Homme als Sänger) stiegt die Band in den weltweiten Rock-Olymp auf, nicht zuletzt, weil Homme seinen alten Freund Dave Grohl (Nirvana, Foo Fighters) ans Schlagzeug holte. Die Single "No One Knows" ist bis heute der erfolgreichste Song der Band. 

"No One Knows" - mit Dave Grohl am Schlagzeug - ist bis heute der größte Hit der Band: 

Im Laufe der nächsten Jahre wechselt Josh Homme seine Bandmitglieder aus wie Unterwäsche, was die Alben spannend, aber oft auch unberechenbar machte. Der einzige konstante Faktor blieb er selbst, wobei Homme neben QOTSA auch mit den Eagles of Death Metal und Them Crooked Vultures Erfolge feierte, letztere auch wieder an der Seite von Dave Grohl. Konstant ist die Besetzung der Band erst seit der Tournee für ihr Album "…Like Clockwork" auf dem erstmals auch mit Streichern experimentiert wurde, Elton John mitsang und Dave Grohl wieder einmal am Schlagzeug saß. Nach der Tour folgte aber eine längere Auszeit, die erst mit dem schon erwähnten schwachen Album "Villains" (2017) beendet wurde. Dann wurde es schon wieder ruhig um die Band. 

So werden Queens Of The Stone Age auch bei ihrem Auftritt in Wien 2024 aussehen: 

Neben Corona sorgte auch private Probleme dafür, dass Josh Homme keine neue Musik produzierte. Seine Ehe ging in die Brüche, was zu einem längeren Sorgerechtsstreit um die gemeinsamen Kinder führte und sein ehemaliger Sänger Mark Lanegan starb im Februar 2022 an Corona. Kurz später starb auch sein guter Freund, der Foo Fighters-Drummer Taylor Hawkins an einem Drogencocktail. Die sechs Jahre nach "Villains" veröffentlichte Platte "In Times New Roman" klingt heuer im Juni wie ein Befreiungsschlag, in dem sich Josh Homme viel aufgestauten Frust von der Seele spielt, sich aber auch gleichzeitig so weit vom schwerfälligen Sound des Stoner Rock entfernt wie je zuvor. Die dazugehörende "The End End Is Nero"-Tour begann heuer im Mai in Columbus, Ohio und ist in diesen Tagen in den Südstaaten der USA unterwegs. Die Band spielt dabei praktisch nur vor ausverkauften Häusern, das wird sich auch 2024 kaum ändern. Insofern ist es schon fast eine Überraschung, dass das Wien-Konzert im Juli 2024 "nur" in der METAStadt stattfinden wird, wenn Queens Of The Stone Age" doch locker auch größere Orte füllen könnten. Und genau deshalb sollte man jetzt auch schnell zuschlagen…

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