Steiermark
Die Meteoritenjagd im Mürztal ist eröffnet
In einem schmalen Streifen zwischen Kindberg und Turnau dürften noch Trümmer eines Meteoriten liegen, der vor einem Jahr auf die Steiermark stürzte.
Die Nachricht schlug ein wie ein ... tja, Meteorit. Denn in Kindberg (Bezirk Bruck-Mürzzuschlag) ist Anfang September ein 233 Gramm schweres Fragment eines ebensolchen Himmelskörpers gefunden worden. Das erste und bisher einzige, nachgewiesene extraterrestrische Objekt, das seit Beginn der Aufzeichnungen vor 250 Jahren auf die Steiermark gefallen ist, enthalten.
"Kindberger Meteorit"
Tschechische Astronomen hatten den 4,5 Milliarden alten Eindringling aus dem Asteriodengürtel zwischen Mars und Jupiter entdeckt und ihn mit modernsten Kameras bis ins Mürztal verfolgt. Sie konnten auf Basis der Flugbahn und der Länge des spektakulären Feuerschweifs präzise berechnen, dass Bruchstücke des ursprünglich 270 Kilo schweren Meteoriten in einem schmalen Streifen zwischen Lunz am See und Kindberg niedergegangen sein dürften - und tatsächlich!
Acht Monate nach dem Fall meldete sich eine Person bei dem Kurator der Meteoritensammlung des Naturhistorischen Museums (NHM), Ludovic Ferrière mit dem entscheidenden Fund: dem "Kindberger Meteorit".
Ein Halali im Mürztal
Ferrière ist felsenfest davon überzeugt, dass es in dem schmalen Streifen zwischen Kindberg und Turnau noch weitere außerirdische Trümmer zu finden gibt. Der Chef der größten Meteoritensammlung der Welt hofft daher auf Unterstützung aus der Bevölkerung - und ruft zur Meteoritenjagd auf.
Denn anders als bei römischen Vasen, griechischen Münzen oder keltischen Werkzeugen, die ins Eigentum des Staates übergehen, darf man einen Meteoriten, sofern er auf öffentlichem Grund gefallen ist, behalten. Ferrière hofft, dass etwaige Finder die Steine selbstlos dem NHM als Leihobjekt zur Verfügung stellen, ABER ... es gibt es auch einen recht lukrativen Markt für Extraterrestrisches.
Astronomen und Weltraum-Geeks mit dem notwendigen Kleingeld zeigen sich dabei gerne spendabel. So ließ sich ein reicher Sammler den sogenannten "Fukang Meteoriten", ein höchst seltener Pallasit aus Nickel-Eisen mit grünen Olivinkristallen, rund 1,7 Millionen Euro kosten. Viel Schotter für so einen kleinen Stein ...