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Zwiebeln aus Neuseeland in unseren Supermärkten
In heimischen Supermarkt-Regalen macht sich ein Trend bemerkbar: Viele der Zwiebeln stammen aus dem Ausland.
Beheimatet sind sie in Australien, Neuseeland oder Afrika. Von Übersee erreichen sie unsere Supermarkt-Regale über einen langen Weg. Gemeint sind nicht exotische, unausprechliche Obst- oder Gemüsesorten, sondern ein Produkt, das in Österreich heimisch und Teil fast aller traditioneller Gerichte ist: Zwiebeln.
Österreichische Zwiebeln sind in manchen Geschäften gerade Mangelware. Bei Wiener Billa-Filialen findet man keine heimische Zwiebel, bei Spar sieht es etwas besser aus. Dort gibt es sowohl heimische als auch Importwaren nebeneinander.
Österreichische Zwiebeln werden ins EU-Ausland exportiert
Es wäre naheliegend anzunehmen, dass die Vorjahrsproduktion schlechter ausgefallen ist. Dem ist jedoch nicht so. Jeder Österreicher isst im Durchschnitt 9,4 Zwiebeln pro Jahr. Ein Bedarf, den heimische Bauern die letzten Jahre auch gut decken konnten. Trotz Hitze ist die Ernte bei uns solide. Der Großteil der in Österreich produzierten Zwiebeln landet aber im EU-Ausland. Denn in anderen europäischen Gebieten ist die Bilanz der Ernte wesentlich schlechter ausgefallen. In Folge werden Zwiebeln aus dem Ausland nach Österreich importiert.
Situation soll sich bald entspannen
"Heimische Großproduzenten haben daraufhin unter Voraussetzung eines freien und offenen Markts vorhandene Ware in andere europäische Länder exportiert", teilt Paul Pöttschacher, Sprecher der Billa-Mutter Rewe, gegenüber dem Standard mit. Er fügt hinzu, dass mit einer baldigen Entspannung der Situation gerechnet wird. "Mit Fortlauf der nächsten Wochen und bei Verfügbarkeit werden dann sämtliche Zwiebelprodukte (rote Zwiebeln, Schalotten) wieder auf heimische Produktion umgestellt."
Das Thema scheint so prekär zu sein, dass es sogar Twitter erreicht und dort eine Debatte entfacht hat. Viele User beschweren sich über den Weg, den die Zwiebel-Importe zurücklegen müssen. Von Neuseeland bis nach Österreich sind es immerhin 18.000 Kilometer.
Getreide hat es besser getroffen
Bei Getreide sieht es besser aus. Hitzebeständige Sorten vertragen den Klimawandel gut. Nach zwei Jahren mit niedrigen Getreideernten sieht es heuer vielversprechend aus. Auch die Zucht resistenter Sorten gehört zu den unternommenen Klimawandelmaßnahmen. Von Februar bis April gab es bei uns zu wenig Niederschlag. Die kühle Feuchtigkeit des Mai war für das Getreidewachstum einträglich. Die momentane Trockenheit wird jedoch laut Schätzung der Landwirtschaftskammer noch Einfluss auf die Erntemenge haben.
(GA)