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Diabetes: Eine Stoffwechselerkrankung
Rund 570.000 Millionen an Diabetes mellitus erkrankte Menschen sind in Österreich registriert. Diabetes mellitus ist eine der ältesten in der Menschheit bekanntesten Krankheiten und dennoch wird sie von vielen unterschätzt.
ist eine Stoffwechselerkrankung, die durch erhöhte Blutzuckerwerte gekennzeichnet ist. Im Wesentlichen wird zwischen zwei Formen der Erkrankung unterschieden:
Diabetes mellitus Typ 1
Der Typ-1-Diabetes entsteht durch einen Mangel am Hormon Insulin, das normalerweise in der
Bauchspeicheldrüse gebildet wird. Die insulinbildenden Zellen in der Bauchspeicheldrüse werden hierbei durch körpereigene Abwehrstoffe, sogenannte Antikörper, zerstört. Daraus entsteht der klassische Insulinmangel-Diabetes, der meist im Kindes- oder Jugendalter beginnt und auch als "juveniler Diabetes" bekannt ist. Diese Diabetesform gibt es aber auch beim Erwachsenen.
Diabetes mellitus Typ 2
Der Typ-2-Diabetes entsteht durch eine verminderte Empfindlichkeit der Körperzellen auf Insulin (Insulinresistenz). Die jahrelange Überproduktion von Insulin führt letztlich zu einer "Erschöpfung" der insulinproduzierenden Zellen. Darüber hinaus wird das bei der Nahrungsaufnahme gebildete Darmhormon GLP-1 bei Diabetikern in geringerem Ausmaß hergestellt: GLP-1 vermindert ein anderes Hormon der Bauchspeicheldrüse, das Glukagon, und regt die Insulinproduktion in der Bauchspeicheldrüse an.
Wird weniger GLP-1 gebildet, trägt dies zu einer vermehrten Blutzuckerfreisetzung im Körper bei. Der Typ-2-Diabetes wird gerne als "Altersdiabetes" bezeichnet, da er meist erst im Erwachsenenalter beginnt (früher im Mittel bei etwa 56 Lebensjahren). Seit die Entwicklung von Übergewicht bis hin zur Fettleibigkeit schon bei Jugendlichen verstärkt einsetzt, werden allerdings immer mehr Teenager und junge Erwachsene "Altersdiabetiker".
Lesen Sie weiter: So entsteht Diabetes
Wie entsteht Diabetes?
Das Hormon Insulin wird in den Langerhans´schen Inseln der Bauchspeicheldrüse (Pankreas) gebildet. Alle Körperzellen benötigen Insulin, um Zucker aus der Blutbahn aufzunehmen. In der Zelle wird der Zucker zu Energie verbrannt. Kann er von den Zellen nicht aufgenommen werden, steigt die Zuckerkonzentration im Blut an. Ist eine bestimmte Konzentration überschritten, gelangt der Zucker in den Harn und wird ausgeschieden.
Beim Typ-1-Diabetes werden die insulinproduzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse durch körpereigene Abwehrstoffe (Antikörper) zerstört. Die Bauchspeicheldrüse kann in weiterer Folge kein Insulin mehr bilden. Beim Typ-2-Diabetes ist die Empfindlichkeit der Zellen auf Insulin vermindert (Insulinresistenz): Das bedeutet, die Zellen brauchen mehr Insulin, um Zucker aus dem Blut aufzunehmen. Die insulinproduzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse reagieren darauf mit einer vermehrten Ausschüttung des Hormons. Auf Dauer werden die insulinproduzierenden Zellen überlastet, die Produktion nimmt immer weiter ab. Daneben wird ein anderes vor Zucker schützendes Hormon aus dem Darm (Glucagon-like Peptid 1/GLP-1) in geringerem Ausmaß gebildet, was die Zuckerfreisetzung aus der Leber wiederum fördert.
Beide Diabetesformen können familiär gehäuft vorkommen: Sind beide Eltern Typ-1-Diabetiker, liegt das Risiko eines Kindes, ebenfalls zu erkranken, bei etwa 20 Prozent. Ist nur der Vater betroffen, beträgt das Risiko rund fünf Prozent, im Falle der Mutter etwa 2,5 Prozent. Bei Typ-2-Diabetikern dagegen ist in 50 Prozent aller Fälle Diabetes schon in der Familie bekannt.
Typ-2-Diabetes ist besonders bei Personen zu beobachten,
in deren Familie bereits Diabetes-Erkrankungen aufgetreten sind
die übergewichtig sind
die sich zu wenig bewegen und über weniger Muskulatur verfügen (auch bei Normalgewicht)
die erhöhten Blutdruck haben
die erhöhte Blutfette (Cholesterin und Triglyzeride) aufweisen
die in einer vorangegangenen Schwangerschaft Gestationsdiabetes entwickelt haben.