DFB-Coach Nagelsmann lüftet Familien-Geheimnis

Der 36-jährige deutsche Teamchef enthüllte nun, dass sein Vater, der sich das Leben nahm, als Nagelsmann 20 Jahre alt war, für den Bundesnachrichtendienst, den deutschen Geheimdienst, tätig war. 

Nagelsmann-Vater arbeitete im Geheimdienst

"Ich darf darüber nicht mehr sagen. Und ich weiß auch gar nicht genau, was er gemacht hat. Er war jedenfalls nicht in der Verwaltung", enthüllte der gebürtige Bayer im "Spiegel". Nagelsmann, der im Oktober 2023 das Amt des deutschen Bundestrainers übernahm und mit dem DFB-Team die Heim-Europameisterschaft 2024 bestreiten wird, erzählte, im Alter von 15 oder 16 Jahren vom Beruf seines Vaters erfahren zu haben. "Ich habe davor immer nur wenig mitbekommen und mir kaum Gedanken gemacht. Nachdem er mir dann aber gesagt hat, wo er wirklich arbeitet, war ich der, mit dem er sich am meisten darüber ausgetauscht hat", erzählte der DFB-Coach.

Allerdings habe sein Vater ohnehin nicht über seinen Job sprechen dürfen. "Das war auch der Grund, warum er oft gesagt hat, ihm sei das alles zu viel. Das Teilen von Sorgen fand in seinem Beruf nicht statt. Ihn hat das dann am Ende sehr stark belastet", erzählte Nagelsmann weiter. Auf die Frage, was sein Vater von Beruf mache, habe er stets dasselbe gesagt: "Berufssoldat. Selbst mein Opa glaubte, sein Sohn sei Soldat." 

"Das habe ich von meinem Papa"

Gleichzeitig habe der nun 36-Jährige viel von seinem verstorbenen Vater mitgenommen. "Den Mut für Entscheidungen, den habe ich definitiv on meinem Papa. Wenn man entscheiden muss, ob man das Elternhaus verkauft oder nicht, damit es der Mama wieder besser geht, dann hat das eine andere Dimension als die Frage, ob nun der eine oder andere Stürmer von Beginn anspielt", erklärte der Coach. Auch sein Vater "musste im Beruf immer wieder Entscheidungen treffen in dem Bewusstsein, dass der ganze Plan auch in die Hose gehen konnte. Das Schlimmste im Leben ist, wenn man keine Entscheidungen trifft", meinte Nagelsmann, der versucht, dies auch seinen Spielern mitzugeben. "Ich glaube, dass ich in solchen Momenten authentisch auftreten kann, weil ich in meinem Leben einiges erlebt habe."