Welt
Deutschland dreht den Geldhahn auf, aber Streiks drohen
Nun hat sich auch Deutschland zu einem Entlastungspaket durchgerungen. In den Details gibt es einige Überschneidungen zum österreichischen.
Die Teuerung trifft ganz Europa mit voller Wucht. Nun sind Regierungen stets bemüht, mit Entlastungspaketen, die Bürgerinnen und Bürger die Lage etwas zu erleichtern. Am Sonntag hat die deutsche Bundesregierung ihr Projekt auf den Tisch gelegt.
"Es ist vollbracht"
"Es ist vollbracht. Sehr gutes Ergebnis", twitterte Justizminister Marco Buschmann (FDP) um 6.13 Uhr. Nach langen und zähen Verhandlungen hat sich die Ampelkoalition aus SPD, Grüne und FDP auf eine Entlastung geeinigt. Dabei gibt es einige Parallelen zu Österreich.
65 Milliarden Euro wird Deutschland die Entlastung kosten. Pensionistinnen und Pensionisten bekommen Einmalzahlung von 300 Euro, Studierende 200 Euro. Wohngeldberechtigte erhalten einen zusätzlichen Heizkostenzuschuss von 415 Euro. Zusätzlich dazu soll nun auch in Deutschland ein gewisser Basisverbrauch bei Strom billiger zu haben sein.
Ähnlich wie in Österreich dürfte ein gewisser Grundverbrauch vergünstigt zu haben sein, während die Differenz zum Marktpreis abgegolten wird. In den nächsten Wochen will man auch eine Nachfolge für das 9-Euro-Tickets klären. Derzeit geht man davon aus, dass man Deutschland-weite Karten für einen Preis zwischen 49 und 69 Euro anbieten wird.
Wie sehr die Bürger mit dem Projekt einverstanden sind, wird sich erst zeigen. Die Oppositionsparteien Linke und AFD haben bereits angekündigt, verärgerte Bürger bei einem möglichen Protest im Herbst zu unterstützen. Der IG-Metall-Vorsitzende Jörg Hofmann sagte der Deutschen Presse-Agentur: "Es geht um nicht weniger als die Frage, ob es gelingt, die Bürgerinnen und Bürger wirksam und nachvollziehbar zu entlasten, oder ob die wachsende Unsicherheit zu einem Bruch des gesellschaftlichen Zusammenhalts führt."