Beziehungs-Aus nach 9 Jahren
Deutsche liebte ein Flugzeug – jetzt ist die Luft raus
Neun Jahre lang war die Berlinerin Michèle K. (35) mit einem Flugzeug "zusammen". Ein seltener Fall von Objektophilie, wie ein Psychologe erklärt.
Auf einem Flug nach Basel im März 2014 passierte es: Die Berlinerin Michèle K. (35) verliebte sich in ein Flugzeug. Seither waren sie und die Boeing 737-800 ein Paar. Genauer gesagt: Zu einem Flugzeugmodell, das eher ihrer Körpergröße entsprach. Zu einer geplanten Hochzeit in Holland kam es jedoch nie.
"Dachte, ich sei verrückt"
"Zugegeben, zuerst dachte ich auch, ich sei verrückt", sagte sie jetzt der "Bild". "Aber dann fand ich heraus, dass ich objektophil bin. Der Mensch ist eben vielfältig in seiner Beziehungsgestaltung". Nachvollziehbarerweise wollte Michèle auch auf einem Flughafen arbeiten – was man ihr aufgrund ihrer "speziellen" Neigung nicht erlaubte.
Nur 40 Betroffene weltweit
Objektophilie ist eine sehr seltene Störung der Sexualpräferenz, bei der man sich sexuell und romantisch zu Gegenständen hingezogen fühlt. Weltweit sollen nur etwa 40 Menschen davon betroffen sein. Solange die Liebe zu Objekten "keinen Leidensdruck oder Konflikte" verursacht, muss sie aber nicht behandelt werden, erklärt ein Gerichtspsychiater in der "Bild".
Einvernehmliche Trennung
Jetzt hat sich Michèle von ihrem "Schatz", einem Modell der großen Boeing, mit dem sie auch ihr Bett teilte, verkauft. Die Trennung sei einvernehmlich erfolgt. "Wir sind noch befreundet", sagte sie in der "Bild" ganz unironisch.
Sie steht jetzt auf Mittelalter
Auch alle anderen rund 300 Flugzeugsouvernirs hat sie verkauft. Sie braucht Platz für ihre neue Beziehung: "Ich trage jetzt leidenschaftlich gerne Ritterrüstungen".
Auf den Punkt gebracht
- Die Berlinerin Michèle K (35) beendete nach neun Jahren ihre ungewöhnliche Beziehung zu einem Flugzeug, einem seltenen Fall von Objektophilie
- Sie verkaufte alle Flugzeugsouvenirs und widmet sich nun ihrer neuen Leidenschaft für Ritterrüstungen