Oberösterreich

Deshalb werden jetzt in Linz die Bäume verkabelt

Wie gesund sind die Linzer Bäume? Dieser Frage wird nun in der Landeshauptstadt mit einer Art MRT-Untersuchung nachgegangen.
09.02.2022, 16:53

Etwa 40.000 Bäume betreut die Stadt Linz entlang der Straßen, rund um Schulen, Kindergärten, Seniorenzentren und in den öffentlichen Parkanlagen. Damit der große Baumbestand gesund und möglichst lange am Leben erhalten bleibt, werden die Bäume in Linz regelmäßig auf ihren Gesundheitszustand hin untersucht.

15.000 Bäume werden von 15 Teams kontrolliert. Wenn Schäden festgestellt oder vermutet werden, werden die betroffenen Bäume von einem ausgebildeten Baumsachverständigen beurteilt. Und bei diesen Bäumen, es sind rund 1.000 pro Jahr, kommt dann Hightech ins Spiel.

Denn ähnlich einer Magnetresonanztomographie (MRT) beim Menschen, werden die Bäume sozusagen von innen heraus untersucht. Verwendet wird dazu ein Schalltomograph.

 So sieht der Schalltomograph aus.
Mike Wolf

Und das funktioniert so:

An den zu untersuchenden Stellen am Stamm oder Ast werden kleine Nägel in die Baumrinde eingeschlagen. Auf jeden Nagel wird leicht geklopft, der eingebrachte Schallimpuls wird dabei von Sensoren an den übrigen Nägeln empfangen.

Aus dem so gewonnenen dichten Netz von Schalllaufzeiten errechnet ein Programm, wie es dem Baum geht. Ist das Holz morsch, braucht der Impuls länger als in gesundem Holz. Die Software liefert so vor Ort ein Bild über den Zustand des Baums.

Baumschutzgesetz nötig

"Dass die Stadt Linz ,ihre‘ Bäume schützt und pflegt, bewahrt aber leider nicht davor, dass allzu oft gesunde Bäum durch Privatpersonen gerodet werden. Um dies im Vorfeld zu verhindern, brauchen wir dringend ein Baumschutzgesetz", bekräftigt Klimastadträtin Eva Schobesberger (Grüne) dennoch eine ihrer langgehegten Forderungen.

Gesunde Bäume müssten in der Stadt geschützt werden, denn sie sorgen auch wesentlich dafür, dass die Stadt nicht überhitzt.

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