Balkan-Blog
Deshalb enden (fast) alle Balkan-Namen auf -ic
Von Außen wirkt es wohl so, als ob alle Jugos gleich heißen würden. Ist aber eher ein Klischee, das nur so halb der Wahrheit entspricht.
Auf dem Balkan haben viele Leute eine große Gemeinsamkeit. Und zwar die letzten beiden Buchstaben ihrer Nachnamen. Die Erklärung dafür ist relativ schnell geliefert.
Die Endung -ic wurde in den slawischen Ländern traditionellerweise an den Namen oder Beruf eines Elternteils angehängt. Dabei wurde selten ein Unterschied zwischen Vater oder Mutter gemacht. So bedeutet Filipovic "Kind des Filips". Babic hingegen ist das "Kind der alten Frau".
In ganz Europa ähnlich
Blickt man auf ganz Europa, so sieht man einige Länder, bei denen es auffällige Suffixe gibt: In Russland enden die Nachnamen häufig auf -ov, oder -ova - je nachdem ob es der Sohn oder die Tochter von jemanden ist. Dasselbe Schema findet sich bei den Namen der Isländern. Männer haben -son als Endung, Frauen hingegen -dottir.
Kurios: Der häufigste kroatische Nachname endet nicht auf -ic. Der lautet nämlich "Horvat". Von 4,3 Millionen Kroaten tragen mehr als 22.000 Personen diesen Nachnamen. Er ist jedoch deshalb so gebräuchlich, weil er sich aus dem kroatischen Wort Hrvat (Kroate) ableitet.
Übrigens hat mein eigener Nachname auch kein -ic. Dennoch findet sich eine kroatische Ableitung. Und zwar wurden meine Vorfahren offenbar als gebrechlich verspottet. Will man jemanden gebrechlichen ("slomljen") verspotten, nennt man ihn "Slomo".
Über diesen Blog
Hallo und herzlich willkommen zu "Hajde", dem "Balkan Blog" auf "Heute.at"! Unser Blogger ist zwischen Sarma und Wiener Schnitzeln aufgewachsen. Wie das so ist? Er verrät's euch in seinen Kolumnen. Und zwar immer mit einem Augenzwinkern!
Übrigens: "Hajde" bedeutet auf Deutsch so viel wie "Los geht's!"
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