Beide Klubs einig

Derby-Folgen: Rapid und Austria sperren Auswärtssektor

Zwei Tage nach dem Derby-Eklat gibt es erste Konsequenzen. Beide Klubs einigten sich darauf, die nächsten vier Duelle ohne Gästefans zu bestreiten.

Sport Heute
Derby-Folgen: Rapid und Austria sperren Auswärtssektor
Rapid sperrt bei den kommenden Heim-Derbys die Austria-Fans aus, auch die Austria macht den Gästesektor dicht.
Imago

Der SK Rapid sowie der FK Austria Wien verzichten bei den kommenden jeweils zwei Auswärtsderbys pro Klub auf Gästefans. Das gaben die Vereine am Dienstag zeitgleich bekannt.

Nach den gewalttätigen Auseinandersetzungen bei der 343. Auflage des ewigen Klassikers setzten sich die Hütteldorfer und die "Veilchen" am Montag mit der Bundesliga an einen Tisch, diskutierten mögliche Lösungen. Das gemeinsame Ziel: stimmungsvolle, aber sichere Duelle.

Die erste Maßnahme steht nun fest. Die kommenden vier Derbys steigen ohne Fans der Gäste.

Danach wird evaluiert, ob die Maßnahme aufgehoben werden kann. Rapid, die Austria und alle Stakeholder sind in den Prozess involviert, auch Begleitmaßnahmen werden besprochen.

Liga-Boss Christian Ebenbauer meint in einem Statement: "Mit dem vorübergehenden Verzicht auf Gästefans und dem gemeinsamen Prozess für die Zeit danach gehen die Klubs einen wichtigen Schritt. Das Wiener Derby ist eines der traditionsreichsten Spiele der Welt und sollte ein positives Aushängeschild für die Liga und das ganze Land sein. Das war am Sonntag zum wiederholten Male nicht der Fall. Es ist das gemeinsame Ziel, dass das wieder so ist. Sicherheit für alle Zuschauer und Zuschauerinnern ist die Grundvoraussetzung für ein positives Stadionerlebnis."

Derby-Eklat! Die erschreckenden Bilder des Platzsturms

1/20
Gehe zur Galerie
    Das sportlich hoch spannende 343. Wiener Derby wurde nur Augenblicke nach dem  Schlusspfiff zu einem Riesen-Fiasko.
    Das sportlich hoch spannende 343. Wiener Derby wurde nur Augenblicke nach dem Schlusspfiff zu einem Riesen-Fiasko.
    GEPA

    Auch Rapid-Präsident Alexander Wrabetz steht zur Entscheidung. "Für uns hat die Sicherheit aller Stadionbesucher so wie das Wohl des SK Rapid höchste Priorität. Daher haben wir uns als Präsidium dazu entschlossen, diesen Schritt zu setzen. Es ist wichtig, dass wir nun die bestmöglichen Lösungen und Konzepte für die Zukunft finden, damit auch die Wiener Derbys wieder echte Fußballfeste für alle Beteiligten sein können. Gewalt darf keinen Platz haben und wird von uns auf das Schärfste verurteilt. Wir sind als gesamte Vereinsführung davon überzeugt, dass die nun erfolgte Maßnahme die momentan beste Lösung ist, um weiteren Schaden abzuwenden."

    Video: Hier wird das Tor des Austria-Sektors geöffnet

    "Maßnahme ist uns schwergefallen"

    Austria-Vorstand Harald Zagiczek äußerte sich wie folgt: "Die Sicherheit aller Fans, Mitarbeiter und Spieler hat höchste Priorität – in den vergangenen Derbys war diese nicht mehr gegeben. Das ist natürlich eine drastische Maßnahme, die uns schwergefallen ist. Wir treffen sie aber im Sinne der Sicherheit und der Familien, die weiterhin tolle Derbys erleben sollen. Unabhängig davon werden wir die Vorkommnisse vom letzten Sonntag nicht hinnehmen und mit den härtesten für uns möglichen Sanktionen reagieren. Böller oder ähnliche Feuerwerkskörper auf Personen zu werfen, ist völliger Irrsinn und wird sowohl von uns als Klub als auch von der aktiven Fanszene, die gestern dazu ebenfalls ein Statement abgegeben hat, strikt verurteilt."

    Eigene Fans im Auswärtssektor

    Trotz des Verzichts auf Gästefans sollen die Auswärtssektoren nicht leer bleiben – sie werden den eigenen Anhängern zur Verfügung stehen – und auch genutzt, um karitative Organisationen einzuladen.

    Die Austria betont in ihrer Aussendung, dass es ihr wichtig sei, "für unseren Teil der Geschehnisse ganz klar die Verantwortung zu übernehmen und im Sinne des österreichischen Fußballs Lösungen anzustreben. Wir wollen einen Schlussstrich ziehen und Verbesserungen erreichen, denn Fakt ist, dass Ereignisse, wie sie letzten Sonntag passiert sind, für uns nicht tragbar sind. Erste Gespräche mit führenden Vertretern der aktiven Fanszene wurden dazu bereits geführt."

    red
    Akt.