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Der Sportwagen, der es der Welt zeigte

1969 stellte Nissan den Datsun 240 Z vor, 1973 den 260 Z. Damit bauten die Japaner einen der erfolgreichsten Sportwagen der Geschichte.

Heute Redaktion
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Mit dem Datsun 240 Z hatten die Japaner ab 1969 den bis dahin erfolgreichsten Export-Sportwagen überhaupt gebaut. Das zweisitzige Coupé hatte einen robusten Reihensechszylinder unter der Haube und moderne Aufhängungen an allen vier Enden.

Weil der Wagen auch preislich attraktiv war, wurde er den Händlern fast aus den Händen gerissen – vor allem in den USA. Die Japaner ruhten sich nicht auf dem Erfolg aus, sondern kündigten bereits 1973 eine zwei-plus-zweisitzige und hubraumstärkere Variante an, die auch in Europa viele Freunde fand.

Designrezept verfeinert

Auf dem Autosalon von Tokio wurde die modifizierte Version dem Publikum vorgestellt: Die Japaner hatten den Dachbereich geschickt etwas verlängert. Trotzdem wirkte die gestreckte Variante wie aus einem Guss.

Die europäische Premiere erfolgte dann in Genf, die im Radstand um 30 cm verlängerte Variante wurde für knapp 30'000 Franken eingeführt.

Optimierte Technik

Die Nissan-Ingenieure beließen es nicht bei der Verlängerung des Wagens: Dem von 2,4 auf 2,6 Liter vergrößernten Motor, weiterhin als Reihen-Sechszylinder ausgelegt, wurden nun 150 DIN-PS zugestanden. Einige tragende Teile wurden stärker ausgelegt, während die Aufhängungen und die Bremsanlage, genauso wie das Fünfganggetriebe weitgehend unverändert vom 240 Z übernommen werden konnte. Auch die Zahnstangenlenkung entsprach dem Vorgänger, alle Komponenten waren "state of the art".

Mit dem verlängerten Radstand war der Datsun natürlich auch außen gewachsen. Statt rund 4,1 Metern Länge waren es nun über 4,4 Meter, die Breite von 163 Zentimetern blieb unverändert. Das Gewicht wuchs um rund 140 kg.

Viel Lob

In den damaligen Fahrtests wurde der Sportwagen gelobt, man sah viele Fortschritte gegenüber dem 240 Z. Das Coupé beschleunigte in knapp 11 Sekunden von 0 auf 100 km/h und erreichte über 200 km/h Höchstgeschwindigkeit, blieb dabei aber sparsam und komfortabel.

Bis 1978 wurden 80'369 260 Z verkauft, insgesamt waren in den ersten neun Jahren über eine halbe Million "Z" produziert worden, eine Erfolgsgeschichte.

Japanischer Granturismo

Das Styling des Datsun 260 Z 2+2 hat über die letzten 40 Jahre nichts von seiner Attraktivität eingebüsst. Die lange Motorhaube und das kurze Glashaus sehen auch heute noch sportlich aus. Der positive Eindruck setzt sich im Innern fort, wo zwar viel Kunststoff zu finden ist, aber auch eine überaus reichhaltige Instrumentenausstattung und griffige Kontrollorgane – Lenkrad und Schalthebel. Alles ist sauber beschriftet und in etwa dort, wo man es erwartet. Der 2,6 Liter große Viertakter gefällt durch eine melodiöse Geräuschentwicklung, ohne aufdringlich zu werden.

Im Gebrauch reichen mittlere Drehzahlen meist aus. Dass man diesen Motor bis 7000 Umdrehungen rotieren lassen kann, wirkt fast ein wenig befremdlich, zumal so die Langlebigkeit nicht profitieren dürfte. Das Fünfganggetriebe lässt sich ziemlich exakt schalten und auch von den früher monierten Schwächen der Bremsanlage merkt man im Normalbetrieb wenig. Dafür freut man sich über das komfortable Fahrwerk, dass einen trotzdem sicher um die nächste Kurve bringt. Die zielgenaue Lenkung ohne Servo ist dabei durchaus hilfreich.

Die Fahrt im vergrößernten Coupé ist eine durchaus erfreuliche Angelegenheit. Allerdings wird man sie trotzdem meist mit maximal zwei Insassen genießen, denn hinter den Vordersitzen ist der Raum arg eng.

Weitere Informationen, Bilder und ein Tonmuster finden sich auf www.zwischengas.com.

(kiky)