Sportmix

Der Skandal um den Red-Bull-Erben in Thailand

Martin Huber
Red-Bull-Erbe Vorayuth Yoovidhya
Red-Bull-Erbe Vorayuth Yoovidhya
Matt Dunham / AP / picturedesk.com

Bei Red Bull werden nach dem Tod von Didi Mateschitz Nachfolge und Erbfrage geklärt. Beim thailändischen Red-Bull-Erben gibt es einen Skandal.

Nach dem Tod von Red-Bull-Boss Dietrich Mateschitz geht es beim Energy-Drink-Hersteller mit dem Hauptsitz in Fuschl auch um die Nachfolge und Erbfragen. Der globale Siegeszug mit Red Bull hat Dietrich Mateschitz zum mit Abstand reichsten Österreicher gemacht. Das US-Magazin "Forbes" listete ihn 2022 mit einem Vermögen von 27,4 Milliarden Dollar auf Rang 51 im weltweiten Milliardärs-Ranking.

Mateschitz hinterlässt neben Lebensgefährtin Marion Feichtner (39) auch seinen Sohn Mark (30) – und ein globales Milliarden-Imperium mit mehr als 13.000 Mitarbeitern weltweit. Als unwahrscheinlich gilt, dass das Schicksal des Konzerns direkt in die Hände von Mateschitz’  Sohn Mark gelegt wird. Er war bisher nur am äußersten Rande operativ in die Geschäfte eingebunden. 

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    Das Sport-Imperium des Didi Mateschitz
    Das Sport-Imperium des Didi Mateschitz
    Bild: GEPA-pictures.com, imago sportfotodienst

    Mit Ferrari Polizisten getötet?

    Doch nicht nur im Red-Bull-Hauptsitz in Salzburg sind Erbfragen ein Thema. In Thailand, wo Mateschitz den Energydrink in den 80er-Jahren entdeckt hatte, sorgt ein Red-Bull-Erbe seit einem Jahrzehnt für einen Skandal.

    Es geht um den thailändischen Red-Bull-Spross Vorayuth Yoovidhya (40), den Enkel des 2012 verstorbenen Red-Bull-Erfinders Chaleo Yoovidhya.

    Bei einer Dienstreise war Mateschitz in Asien auf den Markt für Aufputschgetränke aufmerksam geworden. Er erwarb die Lizenzrechte am thailändischen Energydrink "Krating Daeng", passte die Rezeptur dem westlichen Geschmack an und gründete gemeinsam mit der Herstellerfamilie Yoovidhya das Unternehmen.

    Die Familie Yoovidhya hält die nach wie vor 51 Prozent der Konzern-Anteile. Sie ist laut "Forbes" die zweitreichste Familie Thailands.

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      Imago

      Kokain im Blut

      2012 kam die Familie allerdings negativ in die Schlagzeilen: Vorayuth Yoovidhya, der Enkel des Firmengründers, soll mit seinem Ferrari einen Polizisten überfahren und getötet haben. Er soll die Leiche nach dem Unfall in der Bangkoker Innenstadt Hunderte Meter mitgeschleift haben. Die Polizei folgte der Ölspur des beschädigten Tatfahrzeuges, der silberne Ferrari war in der Garage des Yoovidha-Clans geparkt.

      Eine Blutprobe ergab, dass Yoovidha in der Tatnacht auch Kokain konsumiert hatte. Das Anklagematerial verschwand später aus den Akten – auf Anordnung von Vorgesetzten, wie Ermittler später aussagen sollten.

      Silberner Ferrari von Vorayuth Yoovidhya
      Silberner Ferrari von Vorayuth Yoovidhya
      STR / AFP / picturedesk.com

      Der Justiz stellte sich der künftige Erbe eines Milliardenvermögens nie, er spielte viel mehr Katz und Maus mit ihr und drückte sich vor den Richtern. Seine Anwälte beteuerten, er sei krank oder geschäftlich im Ausland. Fotos zeigten ihn, wie er das Leben in vollen Zügen genoss.

      Die Anklagepunkte verjährten nach und nach. 2017 floh Vorayuth im Privatjet aus Thailand.

      2020 gaben thailändische Behörden bekannt, dass alle Anklagepunkte gegen Vorayuth Yoovidhya fallen gelassen werden. Acht Jahre nach der Unfallfahrt war er wieder ein unbescholtener Mann. Er darf wieder nach Thailand reisen, ohne mit juristischen Problemen rechnen zu müssen.

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