Entschuldigung gefordert

"Deppertes Rindsfilet" – Bauern sauer wegen NEOS-Sager

Die Bauernschaft kritisiert NEOS-Abgeordneten Gerald Loacker scharf. Dieser warf dem Bauernbund "kleinhäuslerisches Denken" vor.

Niederösterreich Heute
"Deppertes Rindsfilet" – Bauern sauer wegen NEOS-Sager
Sager von Gerald Loacker (NEOS) im Parlament regt die Bauernschaft auf.
iStock, Screenshot

Als "deppertes Rindsfilet" und "minderwertigen Käse" bezeichnete NEOS-Abgeordnete Gerald Loacker "die hochwertigen Produkte der rot-weiß-roten Bäuerinnen und Bauern in seiner Rede im Nationalrat", kritisiert jetzt der NÖ Bauernbund in einer Aussendung.

"Dann sollen sie doch ihre Kühe und Ziegen untereinander tauschen", so der Vorarlberger Loacker weiter gegenüber der Bauernschaft. Kern der Wutrede: Das umstrittene Freihandelsabkommen Mercosur.

"Kleinhäuslerisches Denken"

Loacker warf dem Bauernbund "kleinhäuslerisches Denken" vor, weil die Landwirte und ihr Bauernbund gegen das geplante Freihandelsabkommen Mercosur seien.

NÖ-Bauernbunddirektor Paul Nemecek zeigte sich angesichts dieser Verunglimpfungen des Bauernstandes empört: "Ich fordere im Namen der österreichischen Bauern Herrn Loacker zu einer Entschuldigung auf!" Er betont weiter, dass man nun "noch engagierter" im Kampf gegen Mercosur auftreten werde.

EU-Abgeordneter Alexander Bernhuber und NÖ Bauernbunddirektor Paul Nemecek fordern eine Entschuldigung ein.
EU-Abgeordneter Alexander Bernhuber und NÖ Bauernbunddirektor Paul Nemecek fordern eine Entschuldigung ein.
NÖ Bauernbund

Das steht hinter Mercosur

Laut Greenpeace stehe "Mercosur als Kürzel für "Mercado Común del Sur", also "Gemeinsamer Markt des Südens" und bezeichnet eine Zollunion mit freiem Handel in Südamerika. Sie wurde 1991 von Argentinien, Brasilien, Paraguay und Uruguay gegründet". Bereits 2019 hatte es einen Anlauf gegeben, aber: "Alle Parteien außer den NEOS stimmten 2019 mit einem klaren Nein gegen die Unterzeichnung des EU-Mercosur-Freihandelsabkommens. Zu groß waren die Bedenken hinsichtlich der ökologischen und sozialen Auswirkungen. Da der Vertrag einstimmig von allen Mitgliedstaaten der EU beschlossen werden musste, galt die Absage aus Österreich faktisch als Veto." Nun ist das Abkommen wieder Thema.

"Nehmen die Sorgen ernst"

EU-Abgeordneter Alexander Bernhuber, Spitzenkandidat des Bauernbundes zur kommenden Europawahl, pflichtet jedenfalls Nemecek bei: "Wir nehmen die Sorgen der Bauern und der Konsumenten ernst. Dieses Abkommen ist tot und bleibt tot. Das ist ein zentrales Versprechen in meinem Wahlkampf an die Bäuerinnen und Bauern und die besorgten Konsumentinnen und Konsumenten im Land."

"Frontalangriff auf unsere Bauernhöfe"

"Das nett formulierte 'Zukunftsbudget' der NEOS ist ein Frontalangriff auf unsere Bauernhöfe. Anstelle einer gerechten Anpassung an die gestiegenen Herausforderungen für unsere Bauern, drohen die NEOS mit Budgetkürzungen für EU-Mittel aus der angeblichen Vergangenheit. Dabei ist klar, dass es ohne Landwirtschaft, ohne Lebensmittel auch keine Zukunft und kein Überleben geben kann. Sieht so der langfristige Plan der NEOS aus?", fragt Nemecek besorgt.

"Das haben sie nicht verdient"

Über 50.000 Unterschriften gegen das Mercosur-Abkommen hat der Bauernbund inzwischen bereits gesammelt. Besonders für diese Unterstützer setze sich der NÖ Bauernbund auch jetzt ein. Für Nemecek steht fest: "Das ist ein Schlag ins Gesicht jedes Einzelnen, der diese Aktion unterstützt hat, und aller Bäuerinnen und Bauern, deren Produkte und damit ihre Arbeit durch den Dreck gezogen wurden. Das haben sie nicht verdient."

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