Politik
Denkzettel von FPÖ-Kickl – "Das Volk ist der Chef!"
Die ÖVP versucht sich aktuell, als Partei der "Normaldenkenden" zu positionieren, nun grätscht FPÖ-Chef Herbert Kickl mit einem Denkzettel dazwischen.
Während ÖVP und Grüne in einem tiefen Streit stecken – Grünen-Vizekanzler Werner Kogler hatte Aussagen von Niederösterreichs ÖVP-Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner als "präfaschistoid" bezeichnet – meldet sich am Sonntag FPÖ-Chef Herbert Kickl mit einem Denkzettel für die beiden Regierungsparteien zu Wort. "Man muss die Herrschaftenen in der schwarz-grünen Regierung immer wieder daran erinnern: Ihr seid nicht die Befehlshaber über die Österreicherinnen und Österreicher. Es ist umgekehrt: Das Volk ist Euer Chef!", so der freiheitliche Politiker.
Auf seinen Social-Media-Kanälen lässt Kickl zudem wissen: "Also respektiert endlich auch, was die Bürger von Euch wollen: Ein Ende der Preisexplosion durch den Ausstieg aus den EU-Sanktionen, die Beibehaltung unserer Neutralität und ein Ende der illegalen Massenzuwanderung nach Österreich." Kickl wandte sich aber auch direkt an die Bevölkerung: Es gebe Personen, die "vehement versuchen, EUCH, liebe Österreicher, ein schlechtes Gewissen 'einzureden', wenn Ihr mit der FPÖ, unseren Ideen und Werten sympathisiert", hieß es da.
"Ihr seid mit uns am richtigen Weg"
"Man will Euch regelrecht das Gefühl vermitteln, dass Ihr 'schlechte Menschen' seid, nur weil Ihr den patriotischen Weg gemeinsam mit uns geht. Ich kann Euch nur sagen: Ihr seid mit uns am richtigen Weg, auch wenn das so manchen Herrschaften nicht ins Konzept passt", so der FPÖ-Chef. Und: "Vertraut auf Euer Gefühl, vertraut auf Euer 'Bauchgefühl'. Es wird Euch nicht enttäuschen. Ja, der freiheitliche Weg ist nicht immer der einfachste, doch schon die Vergangenheit hat gezeigt, dass oftmals der steinige Weg, der richtige Weg ist. Diesen Weg wollen wir GEMEINSAM mit Euch gehen."
In Umfragen befindet sich die FPÖ indes weiter auf Höhenflug. Laut neuesten Daten des Instituts "Unique Research" für "Heute" (804 Befragte, Schwankungsbreite +/- 3,5 Prozent). Laut der neuen Erhebung dürfte die FPÖ – wären am Sonntag Nationalratswahlen – mit 30 Prozent der Stimmen und Platz eins rechnen. Dahinter käme die SPÖ unter Neo-Chef Andreas Babler mit 23 Prozent auf Platz 2, gefolgt der aktuell regierenden ÖVP von Karl Nehammer mit 21 Prozent. Nicht mehr viel Platz bliebe für Grüne (10%), NEOS (8%) und KPÖ (5%).
In Kanzlerfrage punktet Kickl plötzlich
Doch nicht nur das: Seit dem blauen Umfrage-Tiefpunkt Mitte 2021 befindet sich der freiheitliche Chef auf einem Höhenflug – und taucht jetzt in neue Sphären ein wenn es um die Kanzler-Frage geht. Hätten damals noch nur neun Prozent der Befragten Kickl direkt ihre Stimme für den Kanzlerposten gegeben, sind es heute schon 21 Prozent. Damit überholt der Oberblaue auch den bislang führenden Karl Nehammer, der seit dem Frühjahr offenbar an Beliebtheit eingebüßt hat. Der VP-Chef fällt nämlich von 23 Prozent auf 19 Prozent und damit auf Platz 2.