Kritik wird immer lauter
Demokrat entsetzt: "Biden erkannte mich nicht mehr"
Der Abgeordnete Seth Moulton gehört zur Gruppe mehrerer Demokraten, die das Ausscheiden von US-Präsident Joe Biden aus dem Wahlkampf fordern.
Joe Bidens politische Welt bröckelt. Wichtige Verbündete haben den 81-Jährigen in letzter Zeit entweder öffentlich oder im Geheimen aufgefordert, aus dem Präsidentschaftsrennen auszusteigen. Die Bedenken wegen seines Alters und wegen Zweifeln an seiner mentalen Fitness sind immens. Doch Biden wolle nächste Woche wieder Wahlkampf machen.
Am Freitag haben insgesamt zwölf Mitglieder seiner eigenen Partei gefordert, dass Biden von seiner Kandidatur zurücktritt, darunter auch die beiden Senatoren Sherrod Brown aus Ohio und Martin Heinrich aus New Mexico.
"Er schien mich nicht zu erkennen"
Der demokratische Abgeordnete Seth Moulton schreibt in einem Beitrag für den "Boston Globe", er hoffe, dass Biden wie einst George Washington nicht nur als Chef der Streitkräfte, sondern auch als jemand gefeiert werde, der wusste, wann er abtreten soll.
"Jedes Mal, wenn sich unsere Wege bislang kreuzten, setzte er sein großes, breites Joe-Biden-Grinsen auf und sagte, wie froh er sei, mich zu sehen", so Moulton. Und weiter: "Vor kurzem sah ich ihn in einer kleinen Gruppe in der Normandie anlässlich des 80. Jahrestages des D-Day. Zum ersten Mal schien er mich nicht zu erkennen".
"Natürlich kann das mit zunehmendem Alter passieren, aber als ich die katastrophale Debatte vor einigen Wochen verfolgte, musste ich zugeben, dass das, was ich in der Normandie sah, Teil eines tieferen Problems war." Heißt: Biden baue geistig merklich ab.
Biden vermutet Strippenzieherin
Der US-Präsident selbst vermutet einem Bericht von CNN zufolge hinter den Meldungen von abtrünnigen Demokraten eine Strippenzieherin. Biden soll "wütend" auf die einflussreiche Demokratin Nancy Pelosi sein, die bereits eine klare Unterstützung hat vermissen lassen.
Laut "New York Times" soll sie im Falle eines Ausstiegs Bidens den "wettbewerbsorientierten" Prozess einer offenen Vorwahl der Ernennung von Vizepräsidentin Kamala Harris zur neuen demokratischen Präsidentschaftskandidatin vorziehen.
Auf den Punkt gebracht
- Joe Bidens politische Zukunft ist unsicher, da wichtige Verbündete öffentlich oder im Geheimen seinen Rückzug aus dem Präsidentschaftsrennen gefordert haben, aufgrund von Bedenken über sein Alter und seine mentale Fitness
- Biden plant jedoch, nächste Woche wieder in den Wahlkampf einzusteigen, trotz Forderungen von zwölf Mitgliedern seiner eigenen Partei, darunter Senatoren wie Sherrod Brown und Martin Heinrich, dass er zurücktritt
- Es gibt auch Berichte über Bidens geistigen Verfall und seine Vermutung, dass Nancy Pelosi hinter den Rücktrittsforderungen steckt