Coronavirus
Delta-Dämpfer! Nach AstraZeneca schon im Herbst Impfung
Schlechte Nachrichten: Die Delta-Variante breitet sich zusehends auch in Österreich aus. AstraZeneca-Geimpfte brauchen im Herbst eine dritte Dosis.
Hunderte Infektionen mit der gefährlichen Delta-Variante sind in Österreich schon evident. Derzeit gehen Experten davon aus, dass jeder vierte Fall bereits auf die zuerst in Indien aufgetretene Mutation zurückgeht. Das könnte sich bald auch wieder in der Sieben-Tages-Inzidenz (derzeit rund 8 Fälle pro 100.000 Einwohner) widerspiegeln. Bei einer Delta-Prävalenz von rund 40 Prozent beginne auch die Anzahl der positiv Getesteten erneut zu steigen, warnt der staatliche Krisenstab. Insbesondere in Wien könne diese Marke – wie berichtet – bei gleichbleibender Entwicklung in wenigen Tagen erreicht werden." Vor diesem Hintergrund könne daher auch in den nächsten Wochen in anderen Bundesländern "wieder ein Anstieg der Fallzahlen eintreten."
Nur Impfung hilft
In die selbe Kerbe schlägt Molekularbiologe Ulrich Elling: "Delta im Sommer ist ungefähr so schlimm wie Alpha im Winter", sagte er am Montag in der ORF-Sendung "konkret". "Wir müssen also damit rechnen, dass es jetzt zügig zu steigenden Zahlen kommt." Das Einzige, das jetzt helfe, sei "impfen, impfen, impfen", so Elling, der "kein Freund der Öffnungen ist".
Dritter Astra-Stich im Herbst
Auch ein Ende der Testpflicht hält er nach nur einem Shot für verfrüht: "Erst nach der Zweitimpfung kann man aufhören, bis dahin müssen wir alle Menschen, die wir in Innenräumen in größeren Gruppen ohne Masken zulassen, testen." Bei der neuen Delta-Variante ist eine Vollimmunisierung entscheidend, die Bundesländer zünden deshalb aktuell den Impfturbo und verlegen Zweitstiche nach vorne. Dennoch bleibe laut Biologe Elling eine "leichte Immunflucht, das mutierte Virus kann Schutz umgehen, langfristig werde eine Anpassung vonnöten sein.
Die gute Nachricht für alle, die einen Biontech/Pfizer oder Moderna-Impfstoff erhalten haben: "mRNA-Vakzine wirken immer noch sehr gut – auch gegen die Delta-Variante", so der Experte. Problematischer sieht es – wie einmal – beim Vektor-Vakzin aus: "Bei AstraZeneca sieht man tatsächlich ein Nachlassen des Impfschutzes nach den Daten, die aus Großbritannien zur Verfügung stehen."
DANN DIE IMPF-ANSAGE: "Da wird sicherlich noch im Herbst eine Drittimpfung angedacht werden müssen, weil wir ja anders nicht effizient gegen die Delta-Variante geschützt sind."
Kurz: "Impftermin ausmachen"
Bundeskanzler Sebastian Kurz (auch er wurde mit Astra geimpft) setzt einstweilen noch auf gute Miene zum bösen Mutations-Spiel. Man nehme diese Variante "selbstverständlich sehr ernst", aber es bestehe "kein Grund zur Panik". "Denn die gute Nachricht ist: Auch gegen sie wirkt die Impfung. Wer sich impfen lässt, ist also geschützt. Ich appelliere daher an alle, sich einen Impftermin auszumachen, denn es kommt ausreichend Impfstoff nach Österreich. In manchen Bundesländern gibt es dann sogar mehr Impfstoff als derzeit Impfwillige", teilte Österreichs Regierungschef am Montag mit.