Niederösterreich

Dauerregen sorgt für mehrere Hochwassereinsätze in NÖ

Zum Teil wurden bereits Werte eines einjährlichen Hochwassers erreicht. In mehreren Bezirken musste die Feuerwehr zu Einsätzen ausrücken.

Erich Wessely
Mehrere Keller und Garagen galt es in Purgstall an der Erlauf auszupumpen.
Mehrere Keller und Garagen galt es in Purgstall an der Erlauf auszupumpen.
Doku NÖ

Seit Tagen anhaltender Regen hat erhöhte Wasserstände an niederösterreichischen Flüssen verursacht. Zum Teil wurden laut einer Aussendung von Mittwoch Werte eines einjährlichen Hochwassers verzeichnet. "In den kommenden 24 Stunden ist mit einer generellen Entspannung der Situation zu rechnen, auch wenn lokal weiterhin erhöhte Pegelstände mit kleineren Ausuferungen nicht ausgeschlossen werden können", teilte Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP) am Mittwochvormittag mit.

75 Millimeter Regen binnen 24 Stunden

Zentrum der Niederschläge war den Angaben zufolge das südliche Niederösterreich, insbesondere im Großraum Wienerwald, wo in den vergangenen 24 Stunden bis zu 75 Millimeter Regen gefallen sind. Dadurch haben die Abflüsse an den südlichen Donauzubringern die Größenordnung eines einjährlichen Hochwasserereignisses erreicht. Vereinzelt lagen die Werte auch darüber, etwa an Perschling und Großer Tulln. Die höchsten Wasserstände wurden hier für Mittwochvormittag prognostiziert. An der Donau in Niederösterreich soll in der Nacht auf Donnerstag die Marke eines einjährlichen Hochwassers erreicht werden.

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    Mehrere Keller und Garagen galt es in Purgstall an der Erlauf auszupumpen.
    Mehrere Keller und Garagen galt es in Purgstall an der Erlauf auszupumpen.
    Doku NÖ

    "Nur alle zehn bis 20 Jahre"

    "Um die 50 Millimeter hat es in den letzten 24 Stunden zum Beispiel in Niederösterreich in St. Pölten, Lilienfeld und Langenlebarn geregnet und in der Steiermark in Bad Radkersburg und Leibnitz", erläuterte Alexander Orlik, Klimatologe bei Geosphere Austria. "So viel Regen in 24 Stunden gibt es in diesen Regionen durchschnittlich alle drei bis vier Jahre, meist in den Sommermonaten. In einem Mai sind derartige Regenmengen deutlich seltener und kommen nur alle zehn bis 20 Jahre vor", betonte der Experte.

    Mehrere Hochwassereinsätze

    Die Feuerwehr rückte in mehreren Bezirken zu Hochwassereinsätzen und Auspumparbeiten aus. Insgesamt wurde die Lage am Vormittag vom Landeskommando auf Anfrage jedoch als "ruhig" bezeichnet.

    In Pellendorf im Weinviertel etwa musste ein wegen des Dauerregens im Schlamm feststeckender Lkw von der Feuerwehr geborgen werden. Die Feuerwehren Pellendorf, Atzelsdorf und Höbersbrunn standen im Einsatz. Mittels Seilwinde wurde der festsitzende Lkw aus dem Schlamm gezogen.

    Überflutungen in Purgstall an der Erlauf

    Mehrere Keller und Garagen galt es in Purgstall an der Erlauf auszupumpen. Die Regenmassen machten auch vor Purgstall nicht halt. Die Florianis hatten alle Hände voll zu tun und pumpten das Wasser mit Tauchpumpen und Nasssaugern aus den Gebäuden.

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      Dauerregen: Die Situation im Bezirk Tulln
      Dauerregen: Die Situation im Bezirk Tulln
      BFKDO Tulln/ St. Öllerer

      Im Bezirk Tulln hat es bis 12 Uhr 35 Liter/m² geregnet. Zwei Feuerwehren waren bzw. sind mit Auspumparbeiten beschäftigt gewesen. "Das Bezirksfeuerwehrkommando Tulln beobachtet die Situation an der Perschling, der Großen Tulln und der Donau. Außerdem ist man ständig mit der Behörde in Verbindung", heißt es seitens der Bezirksfeuerwehr Tulln.

      Durch die ausgiebigen Niederschläge seien die Böden mittlerweile gut mit Wasser versorgt, nach den langen Trockenperioden der vergangenen Monate trete damit für die Vegetation eine deutliche Verbesserung ein, wurde in der Aussendung mitgeteilt. "In den meisten Regionen Niederösterreichs sind bereits steigende Grundwasserstände ersichtlich", hielt Pernkopf fest. Inwieweit dies auch zu einer nachhaltigen Entspannung im südlichen Wiener Becken mit den derzeit besonders niedrigen Grundwasserständen beitragen wird, "kann erst in einigen Wochen beurteilt werden", hieß es.

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        Beginnend mit Dienstag wurde die italienische Region Emilia-Romagna von einem verheerenden Unwetter getroffen.
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        Feuerwehr