Jahrelanger Umbau
Das wird ab Sommer alles neu auf der Äußeren Mahü
Die Details zur Umgestaltung der Äußeren Mariahilfer Straße stehen nun fest. Einbahnstraße, Zweirichtungsradweg und mehr Bäume kommen.
Diesen Sommer ist es so weit: Die Umgestaltung der Äußeren Mariahilfer Straße nimmt ihren Lauf. Nach Bürgerbefragung und Konzepterstellung weiß man jetzt, wo man nachbessern möchte. Der erste Abschnitt vom Gürtel bis zur Clementinengasse soll "cooler", grüner und verkehrsberuhigt werden. "Wir realisieren nun einen wirklich großen Wurf und setzen dabei die Wünsche der Anrainerinnen und Anrainer um", erklärt Planungsstadträtin Ulli Sima (SPÖ).
Mit einem 600 Meter langen Zweirichtungsradweg möchte die Stadt Wien eine weitere gute Radverbindung in der Stadt schaffen. Aufgrund dieses Vorhabens muss ein Fahrstreifen weichen; der öffentliche Verkehr wird dadurch nicht eingeschränkt. Los geht es im August. Die Vorarbeiten der Wiener Netze beginnen schon im April.
Äußere Mahü wird zur Einbahn
Die Äußere Mahü wird künftig als Einbahnstraße stadtauswärts geführt. Neben dem 3,5 Meter breiten Zweirichtungsradweg werden die Gehsteige auf bis zu fünf Meter verbreitert. 19 zusätzliche Bäume werden zu den bestehenden 31 gepflanzt. 16 Sitzgelegenheiten, 50 neue Radabstellmöglichkeiten und Cooling-Elemente, darunter fünf Nebelstellen und drei Bodendüsen, werden umgesetzt.
Straßenbahn von Umbauarbeiten nicht betroffen
Die Straßenbahnen 52 und 60 behalten ihren eigenen Gleiskörper. Während der Umbauarbeiten, die bis Sommer 2025 geplant sind, werden die Öffi-Verbindungen aufrechterhalten. Obwohl künftig ein Fahrstreifen für den Individualverkehr wegfällt, rechnet man mit keiner konzentrierten Verlagerung des Verkehrs in einzelne umliegende Straßen.
Studie zeigt minus 60 Prozent Verkehrsberuhigung
Laut Schätzung sind in dem Abschnitt ca. 6.000 Autos unterwegs. "Das ist überschaubar. Wir rechnen mit keiner 1 zu 1-Verlagerung, denn einige werden die Strecke meiden, andere wiederum eventuell auch auf Öffis umsteigen", meint Andreas Käfer, Fachbeirat der Stadt Wien für Stadtplanung und Stadtgestaltung. Laut Berechnungen des Verkehrsplaners beträgt die mit der Umgestaltung einhergehende Verkehrsberuhigung in den angrenzenden Grätzln bis zu 60 Prozent.
"Hohe Qualitätsansprüche"
Nach Vorbild der Thaliastraße wird auch in der Äußeren Mariahilfer Straße die Trennung von Fahrbahn und Gehbereichen durch eine Niveauannäherung aufgebrochen. Ein drei bis fünf Zentimeter hoher Randstein trennt die Fahrbahn stadtauswärts von den Gehwegen und Parkbuchten.
Die Details zur Umgestaltung
"Wir verfolgen hier einen ganzheitlichen Ansatz: Neue, sichere und komfortable Infrastruktur für aktive und klimafreundliche Mobilität per Rad und zu Fuß, Infrastruktur für die Wärmewende, mehr Begrünung und Kühlung, weniger Asphalt. Wir sind an dieses Projekt mit einem hohen Qualitätsanspruch herangegangen und diesen setzen wir nun auch um", so Sima.
Auch die Palmgasse erhält ein "Facelift"
Nicht nur die Mariahilfer Straße selbst wird umgestaltet: In der Palmgasse wird es künftig zwischen Mariahilfer Straße und Robert-Hamerling-Gasse einen verkehrsberuhigten Bereich geben. Er soll niveaugleich mit Pflastersteinen errichtet werden. Die Durchfahrt für Radfahrer bleibt bestehen. Zusätzliche Sitzbänke, neue Grünbeete und zwei neue Bäume werden gepflanzt. Außerdem werden ein Trinkhydrant und ein Wasserspiel umgesetzt.
Umgestaltung läuft in drei Phasen
Nach Umgestaltung des ersten Abschnitts bis Sommer 2025 folgt 2026 dann der Bereich zwischen Clementinengasse und Anschützgasse. Nach dessen Fertigstellung ist die Umsetzung des dritten Abschnitts von Anschützgasse bis Schlossallee geplant. Somit entsteht auf insgesamt zwei Kilometer Länge eine weitere Radachse im Hauptradnetz in den Westen Wiens.