Nichts ging mehr

Das Unternehmen, das die Welt ins IT-Chaos stürzte

Fluggesellschaften, Banken und weitere Dienstleister kämpfen in vielen Ländern mit Computerproblemen. Wie kam es dazu?

Newsdesk Heute
Das Unternehmen, das die Welt ins IT-Chaos stürzte
System-Chaos am Airport! Kein Einchecken möglich
Leserreporter

Am Freitagmorgen ging am Flughafen in Schwechat fast nichts mehr. Wegen eines weltweiten Ausfalls der IT-Systeme, kam es bei zahlreichen Airlines zu Ausfällen der Check-in-Software. Auch Banken, Krankenhäuser, Zugnetze waren betroffen. Nun ist auch klar, wer für das Chaos verantwortlich sein soll.

Die Spur führt zu einem Unternehmen, das eigentlich darauf spezialisiert ist, genau solche Zusammenbrüche zu verhindern. Die Cybersecurity-Firma CrowdStrike (Sitz in Austin/Texas) hat bereits bestätigt, dass Probleme mit einem Update zu dem IT-Crash geführt haben. Ein Fehler in einem für Windows-Update sei verantwortlich, schrieb Unternehmenschef George Kurtz auf der Plattform X.

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    19. Juli 2024: Computerprobleme stören vielerorts auf der Welt unter anderem den Luftverkehr.
    19. Juli 2024: Computerprobleme stören vielerorts auf der Welt unter anderem den Luftverkehr.
    REUTERS

    "Sicher kein Cyberangriff"

    Das Problem sei bereits erkannt worden, erklärte der Crowdstrike-Chef, George Krutz, in einem Post auf X. Mac- und Linux-Geräte sind nicht betroffen. "Das Problem ist identifiziert und isoliert worden und ein Fix wurde bereitgestellt." Alle Befürchtungen über eine mögliche Hcker-Attacke haben sich nicht bewahrheitet. Es handle sich nicht um einen Sicherheitsvorfall, oder einen Cyberangriff, betonte Crowdstrike-CEO Krutz.

    Was macht Crowdstrike?

    Weil Unternehmen auf aller Welt die betroffene Software nutze, wurden die Probleme neben der Schweiz, Deutschland oder Österreich auch in den USA, Indien und Australien gemeldet.

    Crowdstrike ist eigentlich für die Sicherheit der Systeme zuständig – nun legte ein Update weltweit die Systeme lahm.
    Crowdstrike ist eigentlich für die Sicherheit der Systeme zuständig – nun legte ein Update weltweit die Systeme lahm.
    STEFANO RELLANDINI / AFP / picturedesk.com

    Die amerikanische Firma spielt eine zentrale Rolle beim Schutz gegen IT-Bedrohungen und sichert unter anderem Websites ab. Eines ihrer Produkte mit dem Namen Falcon dient dazu, bösartige Aktivitäten im Datenverkehr zu entdecken. Laut Medienberichten könnte ein fehlerhaftes Falcon-Update die Störungen ausgelöst haben.

    Crowdstrike-Aktie rauscht in den Keller

    Nach einigen Stunden gab es erste Zeichen, dass sich die Lage normalisiert. Im Gespächt mit Puls24 rechnete der Flughafen Wien aber damit, dass die Verzögerungen noch bis Samstag zu spüren sein werden.

    Der weltweite IT-Ausfall dürfte massive finanzielle Schäden verursacht haben. Die genaue Höhe dürfte sich erst nach Wochen oder Monaten abschätzen lassen. Denn neben den sofortigen Kosten könnten auch spätere Nachforderungen durch betroffene Kunden noch eine Rolle spielen. Die Aktie von Crowdstrike bekam die Probleme im vorbörslichen Handel mit einem Minus von zeitweise mehr als 20 Prozent zu spüren.

    Doch wie kann es dazu kommen, dass Probleme bei einem Anbieter auf der ganzen Welt Syteme lahmlegt? Ein Grund ist die Konzentration in der Tech-Industrie. Ein Service-Anbieter bedient oft tausende Unternehmen. Probleme bei ihm schlagen dann auf breiter Front durch. So haben in der Vergangenheit Fehler von IT-Sicherheitsfirmen schon Dutzende Websites auf einmal lahmgelegt.

    red
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