Niederösterreich
Das sagt Benzin-Killer über den Tod seiner Ex (35)
Nadine (35) hat es nicht geschafft, starb am Osterwochenende im Wiener AKH. Die Angehörigen tragen Trauer, auch der Killer soll bestürzt sein.
Nach einem mehrwöchigen Kampf auf der Intensivstation des Wiener AKH nach dem feigen Brandanschlag am 5. März 2021 in Wien-Alsergrund war die 35-jährige Nadine nicht mehr zur retten. Die junge Trafikantin starb am Osterwochenende an einem Multi-Organversagen. Die Ärzte hatten davor wochenlang alles Menschenmögliche für das Brandopfer getan. Denn über 50 Prozent der Hautoberfläche der Trafikinhaberin waren durch die Benzin-Attacke schwer in Mitleidenschaft gezogen worden.
Nadine war in Lebensgefahr
In den letzten beiden Märzwochen waren die Organfunktionen der 35-Jährigen zwar stabil, aber der Gesamtzustand des Brandopfers war indes weiterhin kritisch, sprich die Trafikantin schwebte von Anfang an stets in Lebensgefahr.
"Er ist ehrlich bestürzt"
"Heute" befragte den Anwalt des mutmaßlichen "Benzin-Killers" zum Tod seiner Ex: "Ich wurde vom Landeskriminalamt darüber in Kenntnis gesetzt. Mein Mandant ist ehrlich darüber bestürzt. Dass sie stirbt, wollte er ganz sicher nicht. Die Aussprache in der Trafik ist leider eskaliert, aber er handelte nicht in Tötungsabsicht", so Anwalt Manfred Arbacher-Stöger.
Rückblick: Der Austro-Ägypter hatte Nadine vor Jahren in einer Pizzeria im Bezirk St. Pölten kennen und lieben gelernt, für sie sogar seine Frau verlassen. Doch der 47-Jährige wurde immer eifersüchtiger, installierte sogar ein Abhörgerät in der Trafik. Bereits im Winter 2021 soll er die 35-Jährige mit einem Messer bedroht haben, sie engagierte kurz vor der Tat aus Angst sogar einen Detektiv.
Tat auf Video
Per Überwachungs-Video war die schockierende Tat des 47-jährigen Austro-Ägypters am 5. März in der Trafik seiner Ex-Partnerin (35) in Wien-Alsergrund gefilmt worden: Mit einem halben Liter Benzin und einem Elektrokabel hatte der Ex-AKH-Koch die Trafik in Wien-9 betreten, sie drückte sofort panisch den Alarmknopf.
Kein Blick aufs brennende Opfer
Ohne Vorwarnung soll der 47-Jährige Nadine mehrmals wuchtig ins Gesicht geschlagen haben, sie stürzte benommen zu Boden. Er holte das Kabel hervor und würgte sie, bis sie sich nicht mehr rührte. Wahrscheinlich in der Annahme, Nadine sei bereits tot, wollte er seine Ex vernichten: Der 47-Jährige schüttete den gesamten Treibstoff auf Nadine, nahm ein Stück Papier, setzte dieses mit einem Einwegfeuerzeug in Brand und warf es auf das am Boden liegende Opfer. Während Nadine in über ein Meter hohen Flammen aufging, ging er, ohne zurückzublicken aus dem Geschäftslokal, sperrte zu und warf den Schlüssel einfach in einen Mistkübel.
Couragierte Zeugen schlugen mit einem Hofer-Einkaufswagerl die Scheibe ein, löschten die Flammen und versorgten die Schwerverletzte. Nadine wurde ins AKH eingeliefert, kämpfte fortan um ihr Leben, lag im künstlichen Tiefschlaf.
Spenden für Leben danach
Der Benzin-Killer wurde schließlich von der WEGA geschnappt, nachdem er unter dem Fahndungsdruck selbst die Polizei gerufen hatte - mehr dazu hier.
Die Anteilnahme nach der Gräueltat war groß, eine Angehörige hatte eine Spendensammlung ins Leben gerufen - knapp 46.000 Euro waren bereits gesammelt worden. Damit sollte Nadine das Leben nach dem Spital einigermaßen erleichtert werden. Denn es stand fest: Würde Nadine die Schreckenstat überleben, wäre ihr Leben ganz anders als früher. Denn das Brandopfer hatte zahlreiche, schwere Operationen über sich ergehen lassen müssen, auch Gliedmaßen waren amputiert worden.
Was nun mit dem gesammelten Geld passiert, ist noch unklar.