Formel 1
Das sagen die Formel-1-Rivalen nach dem Crash
Max Verstappen und Lewis Hamilton schossen sich in Monza gegenseitig aus dem Rennen. Jetzt sprechen die Bruchpiloten und ihre Teamchefs.
Crash in Monza! WM-Leader Max Verstappen und Rekordweltmeister Lewis Hamilton kollidierten am Sonntag beim Großen Preis von Italien in der 26. Rennrunde. Der Niederländer wurde zwischen Kurve eins und zwei von einem Curb ausgehebelt, auf den Mercedes seines Rivalen geschleudert.
Das schützende Halo rund um das Cockpit rettete Hamilton dabei wohl das Leben, der Red Bull wäre sonst direkt auf seinem Kopf gelandet.
Die Schuldfrage beschäftigt die Rennkommisare über mehrere Stunden. Am späten Sonntagabend wird bekanntgegeben, dass Verstappen in zwei Wochen in Sotschi in der Startaufstellung um drei Plätze zurückversetzt wird. Verstappen beschwert sich über den Boxenfunk: "Das ist, was er bekommt, wenn er mir keinen Platz lässt."
Die Reaktionen (vor dem FIA-Urteil)
Hamilton: "Ich bin ein bisschen 'stiff'. Ich habe das Rad auf den Kopf bekommen. Ich war vorne, bin in Kurve eins reingebremst. Das nächste, was ich weiß, ist, dass Max über den Curb gehüpft ist und auf mein Auto draufgefallen ist." Auf die Frage, wie denn jetzt die Stimmung zwischen ihm und Verstappen sein werde, folgte nur eisiges Schweigen.
Verstappen: "Der Start war schlecht, Strategie war schlecht, Pitstopp ist was schiefgegangen. Dann natürlich der Crash mit Lewis. Wir sollten nie zusammentreffen. Er hat mir dann zu wenig Platz gelassen. Das kann man gerne anders sehen …"
Red-Bull-Motorsportchef Helmut Marko: "Ich will nicht vorgreifen. Aber ich glaube es ist ein 'Racing Incident'. Es ist unsere Schuld, dass er überhaupt in diese Situation gekommen ist. Der Start hat nicht geklappt, der Boxenstopp nicht, da ist heute viel schief gegangen. Wenn er ihm den Platz gelassen hätte, wäre er nicht auf die Curbs gekommen."
Red-Bull-Teamchef Christian Horner: "Ich glaube, man kann in beide Richtungen argumentieren. Lewis hätte mehr Platz lassen können. Bei Max kann man sagen, warum versucht er es da draußen. Ein 'Racing Incident'."
Mercedes-Teamchef Toto Wolff: "Wir müssen halt aufpassen. Taktische Fouls sind so ein Thema. Im Leben ist nichts eindeutig. Also hier würde ich sagen, das Wort ‚predominantly‘, das sie in Silverstone verwendet haben, um den Lewis zu bestrafen, ist hier auf der Seite des Max. Ich glaube, wenn man da jetzt in die Emotionen hineingeht, das bringt auch nichts. Die beiden bleiben sich nichts schuldig."