Verstappen-Rolle
Red-Bull-Boss macht Ansage: "Klare Positionierung"
Red Bull machte mit Liam Lawson einen Nachwuchsfahrer zum Teamkollegen von Weltmeister Max Verstappen. Der Teamchef schraubte die Erwartungen herab.
Sergio Perez musste bei den Bullen nach der Saison seinen Hut nehmen, wurde trotz eines erst im Juni um zwei Jahre verlängerten Vertrages vor die Tür gesetzt – Platz acht in der Fahrer-Weltmeisterschaft, während Teamkollege Verstappen seinen vierten WM-Titel in Serie einfuhr und der Rückfall auf Rang drei in der Konstrukteurswertung waren klar zu wenig. Der Abschied brachte dem Mexikaner aber eine hohe Abfindungszahlung ein, von 15 Millionen Euro ist die Rede.
Mit Lawson beförderten die Bullen nun einen Nachwuchsfahrer aus dem eigenen Stall zum Verstappen-Teamkollegen. Der Neuseeländer fuhr zuletzt als Ersatz des zunächst verletzten und später entlassenen Daniel Ricciardo bei den Racing Bulls, wurde nun hochgezogen. Damit entschieden sich die Bullen gegen Yuki Tsunoda, Williams Talent Franco Colapinto und nicht zuletzt gegen Top-Pilot Carlos Sainz, der sein Ferrari-Cockpit räumen, für Lewis Hamilton Platz machen musste.
Die Formel-1-Aufreger 2024
"Wollen sicherstellen, dass..."
Perez, der in seinen vier Jahren beim Rennstall immerhin fünf Rennsiege einfuhr, auch Vizeweltmeister wurde, scheiterte letztendlich auch an der hohen Erwartungshaltung, an Verstappens Stärke. Genau dies will Teamchef Christian Horner künftig aber vermeiden. Denn seit dem Weggang Ricciardos am Saisonende 2018 konnte kein Pilot neben Verstappen überzeugen. Pierre Gasly, Alexander Albon und zuletzt Perez – sie alle scheiterten.
"Daniel und Max waren eine starke Paarung. Danach hatten wir zwei Junioren, die Probleme hatten. Dann kam Perez und meisterte den Druck", erklärte Teamchef Horner. Letztendlich kam der Mexikaner aber mit dem schwierig zu fahrenden RB20 nicht zurecht. "Wir wollen sicherstellen, dass wir mit dem RB21 ein breiteres Fenster, in dem er funktioniert, haben. Wenn wir ein breiteres Fenster des Autos schaffen, wird Liam hoffentlich helfen", ergänzte der britische Teamchef. Zuletzt beschwerte sich auch Verstappen, immerhin 63-facher Rennsieger, über den schwierig zu fahrenden Red-Bull-Boliden der zu Ende gegangenen Saison.
"Vor Erwartungen schützen"
Damit ist es aber nicht getan, wie Horner erklärte. Lawson sei neben Vierfach-Weltmeister Verstappen die klare Nummer zwei im Team, wisse das auch. "Was wir tun wollen, ist, Liam vor Erwartungen zu schützen. Als Pierre und Alex im Team waren, war Max nicht der viermalige Weltmeister, hat noch keine Weltmeisterschaft gewonnen", erklärte der Teamchef.
"Wir haben eine klare Positionierung im Team, wo Max in seiner Karriere ist und was wir von einem zweiten Fahrer brauchen", stellte Horner klar, dass der junge Neuseeländer die deutliche Nummer zwei-Position im Team haben wird.
Auf den Punkt gebracht
- Red Bull hat Nachwuchsfahrer Liam Lawson zum Teamkollegen von Weltmeister Max Verstappen gemacht und dabei die Erwartungen an ihn herabgeschraubt.
- Teamchef Christian Horner betonte, dass Lawson als klare Nummer zwei im Team agieren wird, um ihn vor überhöhten Erwartungen zu schützen, während Verstappen weiterhin die Hauptrolle spielt.