Wien
Das kostet die Steuerzahler ein "Alles Gurgelt"-Test
Die Preise für "Alles gurgelt"-Tests seien in Wien niedriger als in der Ausschreibung des Bundes gewesen, sagt Stadtrat Peter Hacker.
Alles dreht sich derzeit um "Alles gurgelt". Wie Bundesminister Wolfgang Mückstein (Grüne) verkündete, werden kostenfreie PCR-Tests nur noch bis Ende März zur Verfügung stehen. Dann möchte der Bund nur noch bestimmte Personen kostenlos testen.
Was das für Wien bedeutet, ist noch unklar. Bisher trug der Bund die Kosten für die Tests in Höhe eines dreistelligen Millionenbetrags. Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) möchte die "Alles gurgelt"-Initiative beibehalten, aber selbst nicht dafür aufkommen. Doch um welche Kosten handelt es sich hier konkret? Das wollte Gemeinderätin Ilse Fitzbauer (SPÖ) in der Sitzung vom 23. Februar von Stadtrat Peter Hacker (SPÖ) wissen.
Kosten zwischen 4,23 und 7,15 Euro
"Testen ist günstiger als ein Lockdown", führt Hacker aus. Regelmäßige Tests würden auch Krankenstände und Quarantänetage vermeiden. Wien hätte die Tests als Rahmenvertrag ausgeschrieben und die Bezahlung der Leistung erfolge nach Abfrage, so der Gesundheitsstadtrat.
"Wien ist es gelungen, den Preis nach unten zu drücken", gibt er außerdem zu verstehen. Je nach Zahl der Testungen zahle man zwischen 4,23 Euro und 7,15 Euro. "Das ist niedriger oder gleich hoch wie die Ausschreibung des Bundes", so der Stadtrat. 70 Prozent der Tests in Österreich wurden in Wien gemacht. Diese Tests verursachten jedoch nur 20 bis 25 Prozent der Gesamtkosten für Tests in Österreich, so Hacker und weist darauf hin, dass der Bund nach wie vor zwischen 25 und 50 Euro pro Test an Apotheken refundieren würde.
"Todesfälle wurden vermieden"
Wien hält indes weiterhin am Wunsch nach der Beibehaltung der "Alles gurgelt"-Initiative fest. Trotz heißer Diskussion um die PCR-Tests gäbe es eine Teststrategie des Bundes, bei der sich auch Empfehlungen zu Screening-Programmen in der Bevölkerung zur frühzeitigen Erkennung von Infektionen fänden, so der Gesundheitsstadtrat. "Beim Pandemie-Management liegt die Verantwortung beim Gesundheitsminister, dieser hat die Bundesländer beauftragt, ausreichend Testangebote zu etablieren."
Wien hätte im Verlauf der Pandemie mehrmals die Kapazität und die Qualität der Tests erhöht, so Hacker weiter. Das hätte sich positiv auf den Verlauf der Pandemie ausgewirkt, die Inzidenz in Wien sei niedriger geblieben als in anderen Teilen Österreichs und auch Todesfälle hätten vermieden werden können, ist er sicher und ergänzt: "Durch die PCR-Tests in Wien wurden auch neue Virus-Varianten identifiziert."