Klimaschutz
Das große Klima-Lexikon: Diese Begriffe musst du kennen
Im Zusammenhang mit der Klimakrise schwirren jede Menge Fachausdrücke durch die Atmosphäre. Hier findest Du die wichtigsten Klimavokabeln.
Vom Klimawandel stärker betroffen als andere europäische Regionen. Experten rechnen bei uns mit einem Temperaturanstieg zwischen 1,3 und 3,5 Grad bis 2050.
Aerosole
Winzige Schwebeteilchen, Sand, Abgase, Ruß oder Meersalze in der Atmosphäre Atmosphäre Die Gashülle um die Erde besteht zu 78,08 Prozent aus Stickstoff (N2), 20,95 Prozent Sauerstoff (O2) und 0,93 Prozent Argon (Ar). Nur 0,04 Prozent macht das Treibhausgas CO2 aus.
Atomkraft
Sehen viele Länder als Mittel im Kampf gegen den Klimawandel. Derzeit sind 434 Atomreaktoren in 30 Ländern in Betrieb (185 in Europa). Eine Kilowattstunde Atomstrom produziert Hundert Gramm Kohlendioxid.
Bio-Treibstoff
Benzin- und Dieselkraftstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen. Ihre Produktion hat nichts mit biologischem Landbau zu tun. Verringert zwar den Ausstoß von Treibhausgasen, führt aber zu Umweltschäden wie überdüngten Böden.
Braunkohle
Hat von allen fossilen Energieträgern den geringsten Brennwert und das meiste Kohlendioxid. Beim Verfeuern von einer Tonne Braunkohle in einem Kohlekraftwerk entsteht etwa eine Tonne Kohlendioxid.
Abkürzung für Kohlenstoffdioxid. Es ist das bekannteste Treibhausgas und beeinflusst das Klima, weil es die Sonnenstrahlung zur Erdoberfläche durchlässt, die zurückgestrahlte Wärme aber nicht ins All entweichen lässt. Viel CO2 macht daher die Luft wärmer.
CO2-Äquivalent
Aufgrund seiner Treibhauswirkung kann jedes Treibhausgas auf CO2 umgerechnet werden. Ein Kilogramm Methan zum Beispiel entspricht 21 kg CO2-Äquivalenten – es ist also noch schädlicher für das Klima.
CO2-Neutralität
CO2-neutral heißt, dass das aktuelle globale CO2-Gleichgewicht nicht verändert wird, also kein Treibhausgas dazukommt.
COP
"Conference of Parties", Titel der Klimakonferenz (Konferenz der Parteien).
Ausdruck für Abholzung großer Wälder, etwa in den Tropen.
Dämmstoffe
Materialien mit wärme- und schalldämmenden Eigenschaften.
Dekarbonisierung
Der Prozess, mit dem Staaten eine CO2-arme Wirtschaft erreichen oder Privatpersonen ihre CO2-Emissionen verringern wollen
Handel mit Zertifikaten, die zum Ausstoß einer bestimmten Menge eines Schadstoffs (meist eine Tonne Kohlendioxid) berechtigen. Seit 2005 wird in der EU eine Gesamtmenge an Kohlendioxid festgelegt. Die einzelnen Teilnehmer, meist Unternehmen, können die Zertifikate frei untereinander kaufen und verkaufen.
Erneuerbare Energie
Energieträger und Quellen, die sich ständig erneuern bzw. nachwachsen: Sonnenenergie, Biomasse, Wasserkraft und Windenergie
Partikel unterschiedlicher Größe, die aus Stoffen wie Ammoniumnitrat, organischen Verbindungen, elementarem Kohlenstoff und Chloriden bestehen. In Städten entsteht Feinstaub unter anderem durch die Abgase von Fahrzeugen (Diesel-Pkw). Weitere Quellen sind Kohlekraftwerke und Ofenheizungen.
FCKW
Fluor-Chlor-Kohlen-Wasserstoffe sind organische Verbindungen, die früher als Kältemittel eingesetzt wurden. Als menschengemachtes Treibhausgas tragen sie 11,2 Prozent zur Erderwärmung bei. Zwar werden FCKW kaum noch hergestellt, sie halten sich aber bis zu 180 Jahre.
Fossile Energien
Kohle, Erdgas und Erdöl.
Die größten Süßwasserspeicher der Welt und nach den Ozeanen die größten Wasserspeicher der Erde. Gletscher sind als Wasserzulieferer für viele Flusssysteme wichtig und haben entscheidenden Einfluss auf das Weltklima.
Golfstrom
Die Meeresströmung im Nordatlantik ist die Klimaanlage Europas. Kippt sie, würde Skandinavien vom ewigen Eis bedeckt werden.
Gaskraftwerk
Mit Erdgas betriebene Anlage zur Stromgewinnung, klimatechnisch ein Auslaufmodell.
Hitzewelle
An drei Tagen hintereinander über 30 Grad. Nach einer 2017 veröffentlichten Studie in 27 europäischen Staaten sterben in Europa im Schnitt mehr als 28.000 Menschen pro Jahr bei Hitzewellen.
Heizwert
Berechnet wird der Heizwert aus der bei Verbrennung frei werdenden Energie im Verhältnis zur Masse des eingesetzten Brennstoffs. Die Energie-bzw. Wärmemenge des Heizwerts wird in Kilowattstunden (kWh) gemessen.
Abkürzung für "Intergovernmental Panel on Climate Change" oder UNO-Weltklimarat. Die Experten werten die Arbeiten von Hunderten Klimaforschern aus.
Die Jahresmitteltemperatur errechnet sich aus den Monatsmittelwerten und zeigt mögliche Folgen des Klimawandels an. Nimmt die Temperatur zu, drohen ein Anstieg des Meeresspiegels, häufigere und heftigere Stürme sowie Dürre und Überschwemmungen.
Gesamtheit aller Wetterereignisse über einen größeren Zeitraum in einem größeren Gebiet, nicht zu verwechseln mit dem Wetter.
Klimaverträglichkeit
Jeder Mensch könnte zwei Tonnen CO2 pro Jahr ausstoßen, ohne dass dies Auswirkungen auf das Klima haben würde. Durchschnittliche CO2-Bilanz eines Europäers: rund 11 Tonnen.
Kipp-Punkte
Wissenschaftler haben neun Punkte definiert, die einen sich selbst beschleunigenden Klima-Umbruch auslösen können. Schmelzen die Polarkappen, fällt der Amazonas-Regenwald aus oder ändert sich die Salz-Konzentration in Meeren, bleibt klimatisch kein Stein auf dem anderen.
Kyoto-Protokoll
Die Mutter des Klimaschutzes, 1997 verabschiedet. Internationales Abkommen mit konkreten Klimaschutzzielen, das die Teilnehmerstaaten erstmals rechtsverbindlich zur Senkung der Treibhausgas-Emissionen verpflichtete.
Flugzeuge sind nicht nur die mit Abstand energieintensivsten Transportmittel, sie haben durch die Kondensstreifen auch noch einen zusätzlichen negativen Effekt für das Klima. Der Anteil des Luftverkehrs am Treibhauseffekt wird auf fünf Prozent geschätzt.
Seit dem 19. Jahrhundert ist der Meeresspiegel durch Eisschmelze um 1,7 Millimeter pro Jahr gestiegen – in den vergangenen 20 Jahren hat sich der Anstieg auf 3,2 Millimeter fast verdoppelt. Schmilzt das Eis in Grönland, klettert allein dadurch der Meeresspiegel um 7,4 Meter höher. Dabei entspricht die Masse des Grönlandeises nur etwa zwölf Prozent des Antarktis-Eises.
Methan
Noch schädlicher als Kohlendioxid.
Bedeutet, dass wir unseren Planeten nur so viel ausbeuten dürfen, dass künftige Generationen ihn noch genauso nutzen und auf der Erde leben können wie wir.
Wie viel "Biokapazität" (Luft, Boden, Wasser etc.) für einen Mensch benötigt wird.
Ökosystem
Alle Beziehungen von Lebewesen (Pflanzen, Tiere, Menschen) untereinander und mit ihrem Lebensraum bilden ein Ökosystem.
Globales, rechtsverbindliches Klimaabkommen, 2015 geschlossen. Ziel: die Erderwärmung auf "deutlich unter zwei Grad Celsius" im Vergleich zur vorindustriellen Zeit zu begrenzen.
Energie und Industrie sind bei uns für 43,8 Prozent der Treibhausgase verantwortlich.
Regenwald
Enorm wichtig für das Klima. Der Regenwald bindet große Mengen an Kohlenstoff, indem er CO2 aufnimmt. Gefährdet.
Die Sonne liefert jährlich eine Energiemenge von etwa 1,5 Trillionen kWh, das 10.000-Fache des Weltenergiebedarfs der Menschheit 2020 von 140 Billionen kWh.
Wärmestau in der Atmosphäre, wie in einem Garten-Treibhaus. Ohne natürlichen Treibhauseffekt wäre ein Leben auf der Erde nicht möglich, weil es zu kalt wäre. Der Ausstoß von Treibhausgasen durch den Menschen führt aber dazu, dass sich die Erde stärker und schneller erwärmt.
Treibhausgase
Kohlendioxid, Methan, Lachgas und fluorierte Wasserstoffverbindungen.
Dieser Wärmedurchgangskoeffizient gibt an, wie viel Wärme ein Material durchlässt. Wird etwa für Fassaden und Fenster angegeben.
Weil das Wasser zu viel CO2 aufnimmt, sinkt sein PH-Wert. Lebewesen wie etwa Korallen können darin keine harten Schalen mehr bilden und sterben.
Berichte des Weltklimarats IPCC in jeweils fünf- bis siebenjährigem Abstand.
Wetter
Zustand der Atmosphäre über einem bestimmten Ort zu einer bestimmten Zeit.
Staaten, die ihre Klimaziele nicht erreichen, müssen Strafe zahlen. Der Rechnungshof warnte, dass Österreich wegen des Verfehlens seiner Klimaziele bis 2030 Strafzahlungen in Höhe von bis zu 9,2 Milliarden Euro drohen