Wien
Das geheime Psycho-Gutachten über TV-Star Teichtmeister
Der renommierte Gerichtspsychiater Peter Hofmann blickte in die seelischen Abgründe von Florian Teichtmeister (43). "Heute" liegt das Dossier vor.
"Zurechnungsfähigkeit ist anzunehmen" – drei Worte sind es, die belegen: Der ins Bodenlose gestürzte Florian Teichtmeister ("Die Toten von Salzburg", "Tatort") wusste, was er tat. 58.000 Ekel-Dateien wurden – wie von "Heute" berichtet – auf 22 Datenträgern sichergestellt. Zusammengetragen hat er sie in den vergangenen 13 Jahren. Teichmeisters abartige Neigung flog auf, als seine Partnerin im August 2021 wegen häuslicher Gewalt die Polizei alarmierte und die Beamten bei einer Durchsuchung die Handys sicherten.
"Schwerwiegende sexuelle Perversion"
In der Folge konstatierte der von der Staatsanwaltschaft beauftragte Psychiater Hofmann in seinem Gutachten "eine langjährige Phase einer ausgeprägten Ergebenheit bezüglich Kokain", schließt in dem Dossier, das "Heute" aus Justizkreisen zuging, aber "eine tiefgreifende Bewusstseinsstörung" aus. Auch "Intelligenzminderung kann man ausschließen", so der Fachmann. Eine seelische Störung verortet der Sachverständige jedoch "in der schwerwiegenden, vielfältigen sexuellen Perversion".
Dass der Schauspiel-Star seine Phantasien nie in die Realität umgesetzt habe, beschreibt der Gutachter so: "Schwerwiegende Hands-on-Delikte haben bisher nicht stattgefunden, auch keine tatsächlichen Versuche, mit unmündigen Mädchen in Kontakt zu treten, um sexuelle Handlungen mit ihnen durchzuführen."
Video: Teichtmeister wird angeklagt
Zwei Delikte eingestellt
Und die anderen Vorwürfe?
➤ Eine Koks-Causa wurde nach Fund beträchtlicher Mengen am 13.10. eingestellt, da Teichtmeister Eigenkonsum anführte. Die Behörden zogen die Drogen ein.
➤ Vorwurf der fortgesetzten Gewalt gegen seine Lebensgefährtin – "aus Beweisgründen" eingestellt am 24.10.
➤ Beim Prozess am 8.2. drohen ihm zwei Jahre Haft. Teichtmeister ist aber unbescholten, in Therapie und möchte reumütig gestehen. Klingt nach Bewährung. Aber: Seine Jobs (ORF, Burgtheater) ist er los. Den guten Ruf sowieso. Anrufe von Freunden erwidert er nicht. Seine Anwälte: ebenfalls auf Tauchstation.
Bühnenstar wettert gegen Sexismus
Schauspielerin Verena Altenberger nimmt den Fall zum Anlass, um die Branche zu genauem Hinschauen zu ermutigen. "Vertrauen wir unserem Bauchgefühl, wenn es uns sagt, dass hat sich jetzt nicht gut angefühlt", schreibt sie auf Twitter. "Und glauben wir anderen, wenn sie sich uns anvertrauen uneingeschränkt." Der Filmstar will Sexismus entlarven und solidarisch "gemeinsam das System verändern".