Wien
Darum zog ein Flieger tagelang Streifen über Wien
Ein Flugzeug hat am Donnerstag und Freitag das Wiener Stadtgebiet in ungewöhnlicher Route überflogen. Das steckt dahinter.
Bei dem aktuellen Kaiserwetter konnten aufmerksame Wiener ein Flugzeug beobachten, das auf einer äußerst verdächtigen Route über der Bundeshauptstadt kreuzte. Die Maschine vom Typ Cessna T303 Crusader mit der Registrierung D-ITOL flog am Donnerstag und Freitag in nur knapp 1,8 Kilometern Höhe sämtliche Grätzel streifenweise von Ost nach West ab (siehe Diashow).
Auch wenn es zahlreiche Verschwörungstheorien gibt, die auf "seltsamen" Überflügen (Stichwort: Chemtrails) fußen, ist die Erklärung für diese Aktion eigentlich ganz simpel – und viel bürokratischer als gedacht. Denn die MA 41 für Stadtvermessung lässt auch heuer wieder eine digitale Karte von Wien anfertigen.
Neben den normalen Senkrecht-Luftbildern wurden heuer erstmals auch gleichzeitig Schrägluftbilder gemacht, wie die Stadt im Vorfeld mitteilte. Damit kann die Stadtvermessung die sogenannte Mehrzweckkarte und das dreidimensionale Stadtmodell auf dem aktuellen Stand halten. Bis Mitte August soll die "Luftbild-Befliegung" abgeschlossen sein.
Wichtiges Planungsinstrument
Die Mehrzweckkarte ist eine wichtige Grundlage für die Stadtplanung. Sie ist beispielsweise die Basis für den Flächenwidmungs- und Bebauungsplan und das dreidimensionale Stadtmodell von Wien. Mit den neuen Luftbildern erstellt die MA 41 auch ein aktuelles Orthofoto. Im Orthofoto kann man im Unterschied zum Luftbild auch Strecken wie in einer Karte messen.
Mehrzweckkarte und Orthofoto sind im Internet-Stadtplan auf der offiziellen Website der Stadt wien.gv.at abrufbar. Die Daten können aber auch kostenfrei als Open Government Data im Internet über www.data.gv.at bezogen werden. Neben dem aktuellen Orthofoto sind auch ältere und historische Datensätze wie der Luftbildplan 1938 oder 1956 verfügbar.