Klimaschutz
Darum strahlt Umwelt bei Photovoltaik
Neben "Raus aus Öl" und "Sanierungsscheck" gibt es auch Geld für die Errichtung von Photovoltaikanlagen. Hier lesen Sie, wie Sie zur Förderung kommen.
Solarstrom genießt in Österreich im wahrsten Sinne des Wortes noch eher ein Schattendasein. Die Photovoltaikförderung des Bundes soll das ändern.
Was wird gefördert?
Neu installierte, im Netzbetrieb parallel geführte Photovoltaikanlagen, das heißt, ans Stromnetz angeschlossene. Keine gebrauchten Module erlaubt (Förderungen für Solaranlagen zur Warmwassergewinnung siehe oben rechts).
Welche Anlage wird gefördert?
Die Anlage darf eine Leistung von maximal 50 Kilowattpeak (kWp) haben, muss mindestens zehn Jahre in Betrieb bleiben und darf nur von Fachleuten installiert werden. Pro Standort wird nur eine Anlage gefördert.
Wer darf ansuchen?
Privatpersonen, Betriebe, Vereine, Kirchen etc.
Wie viel Geld gibt es?
Die Förderung ist ein Pauschalbetrag, darf maximal 35 Prozent der Kosten umfassen. Für Anlagen mit 0 bis 10 Kilowattpeak gibt es 250 Euro je kWp; Anlagen zwischen 10 und 20 kWp werden mit 200 Euro je kWp gefördert, jene zwischen 20 und 50 Kilowattpeak mit 150 Euro je kWp.
Ein Beispiel: Eine Anlage mit 12 kWPeak Leistung erhält 2.900 Euro Förderung (10 x 250 Euro und 2 x 200 Euro). Wird die Anlage ins Gebäude integriert (als echtes Bauelement – etwa Dach, Fassadenelemente etc.), gibt es je Kilowattpeak 100 Euro extra.
Wie komme ich zur Förderung?
Die Abwicklung erfolgt in mehreren Schritten:
Mit einem professionellen Fachbetrieb planen, vom Netzbetreiber die Zählpunktnummer holen.
Mit dem Fachbetrieb Datum sowohl der Installation als auch der Inbetriebnahme festlegen.
Mit einem baureifen Projekt und der Zählpunktnummer können Sie sich registrieren, das Geld ist reserviert. Die Registrierung geht ausschließlich online unter www.pv.klimafonds.gv.at.
Ab Registrierung läuft eine 12-Wochen-Frist, in der die Fertigstellung erfolgen muss. Achtung: Treffen während der 12 Wochen die Unterlagen nicht beim Fördergeber ein, verfällt die Registrierung. Eine zweite ist während der aktuellen Förderperiode nicht möglich. Tipp: Registrierung erst durchführen, wenn die baulichen Maßnahmen zur Errichtung der Photovoltaikanlage abgeschlossen sind (die Anlage muss zu diesem Zeitpunkt noch keinen Strom ins Netz einspeisen).
Ist die Solarstrom-Förderung mit anderen Förderungen kombinierbar?
Kombination mit Landesund Gemeindemitteln ist möglich.
Wann wird das Geld überwiesen?
Nach Prüfung des Antrags und Genehmigung durch das Präsidium des Klima- und Energiefonds erhalten Sie ein Mail, wann der Betrag auf das von Ihnen angegebene Konto überwiesen wird.
Wo finde ich weitere Informationen?
Auf klimafonds.gv.at oder umweltfoerderung.at. Und beim Serviceteam Photovoltaik der Kommunalkredit unter der Telefonnummer 01/31631-730
So wird Photovoltaik-Leistung berechnet
Wie groß muss eine Photovoltaikanlage für ein durchschnittliches Haus sein?
Stromverbrauch
Elektrische Leistung wird in Watt gemessen. Ein Vier-Personen-Haushalt verbraucht im Durchschnitt etwa 5.000 Kilowattstunden pro Jahr. Eine Kilowattstunde ist die Energie, die eine Maschine mit 1.000 Watt pro Stunde verbraucht. Oder eine Glühbirne mit 100 Watt in 10 Stunden (10 x 100 Watt = 1.000 Watt = 1 Kilowatt).
Was heißt Kilowatt-Peak? Das beschreibt die Leistung einer Photovoltaik-Anlage – also die Spitzenleistung (peak, englisch für Spitze), die ein Solarmodul erbringen kann – an schönen Tagen bei bestmöglicher Sonneneinstrahlung. Eine Anlage mit 1 Kilowatt-Peak (kWp) erzeugt pro Jahr etwa 1.000 Kilowattstunden Strom.
Wie wird Kilowatt-Peak ausgerechnet?
Man nimmt die Wattleistung pro Solarmodul, multipliziert das mit der Zahl der Module. Beispiel: 10 Module mit je 370 Wattpeak ergeben 3,7 Kilowattpeak.
Welche Anlage brauche ich für mein Haus?
Zwischen 5 und 10 Kilowattpeak werden empfohlen. Pro Kilowattpeak benötigt man eine Solarfläche von etwa 6 bis 7 Quadratmeter. Experten empfehlen zum Beispiel bei einem Verbrauch von 5.000 Kilowattstunden im Jahr mindestens 5 kWp – braucht man mehr Strom, sollte man eine 10-kWp-Anlage bauen.
