Achtung bei Hitze

Darum sollten PET-Flaschen nicht in der Sonne stehen

Im Sommer sollte man darauf achten, Plastikflaschen im Schatten zu lagern, denn die Hitze kann Chemikalien aus dem Kunststoff lösen.

Heute Life
Darum sollten PET-Flaschen nicht in der Sonne stehen
Alle getesteten Flaschen setzten ein komplexes Chemikalien-Gemisch frei.
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Abgefüllte Getränke in PET-Flaschen sind aufgrund ihrer Bequemlichkeit allgegenwärtig. Neben dem Umweltaspekt und den Unmengen an Plastikmüll, die durch den Verkauf entstehen, gibt es auch in gesundheitlichem Hinblick einiges zu bedenken – Stichwort Mikroplastik.
Denn Kunststoffe können sich unter der Hitze des Sonnenlichts zersetzen. Dabei können sich Mikroplastik und Chemikalien aus dem Plastik lösen und in die abgepackte Flüssigkeit und die Umgebungsluft übergehen.

Neue Forschungsergebnisse des Guangdong Key Laboratory of Environmental Pollution and Health der Universität Jinan (China) liefern neue Erkenntnisse darüber, welche flüchtigen organischen Stoffe (VOCs) aus den Plastikgefäßen in die Luft innerhalb der Flasche freigesetzt werden. Dazu standen sechs Arten von PET-Flaschen entweder unter einer UVA-Lampe (an Schlechtwettertagen) oder waren dem Sonnenlicht bei Schönwetter ausgesetzt. Die Flaschen waren leer oder zur Hälfte mit stillem oder kohlensäurehaltigem Wasser gefüllt.

Komplexer Chemikalien-Mix

Es zeigte sich, dass alle getesteten Flaschen ein komplexes Gemisch aus Alkanen, Alkenen, Alkoholen, Aldehyden und Säuren freisetzen, wobei die Zusammensetzung und die Konzentration von Flasche zu Flasche variieren. Insbesondere wurden hochgiftige flüchtige organische Verbindungen, einschließlich krebserregender Stoffe wie n-Hexadecan und Methylbenzol festgestellt.
Nach sieben Tagen UVA-Bestrahlung fanden die Forscher zwischen 19 und 37 Chemikalien in der Luft im Gefäß. Bei Sonnenlicht-Exposition waren es zwischen 6 und 46 Substanzen. Die meisten bildeten sich bereits nach einem Tag im Sonnenlicht. Die Konzentration der Stoffe stieg mit der Zeit und war in stillem Wasser höher als bei Sprudel.

Dr. Huase Ou, der leitende Forscher, bemerkte: "Unsere Ergebnisse liefern überzeugende Beweise dafür, dass Kunststoffflaschen bei Sonneneinstrahlung toxische Verbindungen freisetzen können, die ein Gesundheitsrisiko darstellen. Die Verbraucher müssen sich dieser Risiken bewusst sein, besonders in Umgebungen, in denen abgefülltes Wasser über längere Zeit dem Sonnenlicht ausgesetzt ist".

red
Akt.
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